Heute wollte ich zu meiner nächsten Gruppe von 2000er-Pässen fahren, deshalb diese Verschiebungsetappe von Storo, nahe dem Lago d’Idro, hinauf nach Cavalese. Ich kam aber auch ohne Pässe, auf etwa gleich viele Höhenmeter, wie all die anderen Tage auch schon.
Der Morgen fĂĽhlte sich noch kĂĽhl an. In den engen Tälern dauert es eine Weile bis die Sonne auf den Talboden reichte. Doch dann wurde es sehr schnell, sehr heiss. Das Wasser in den Bidons fĂĽhlte sich wie abgekocht an. Unterwegs kaufte ich mir eine Portion Wasser aus einem Laden. Doch auch dies blieb nur sehr kurz “kĂĽhl” und passte sich rasch der Umgebungstemperatur an.
Aber ansonsten hatte ich wieder einmal eine sehr interessante Fahrt. Eigentlich müsste die Etappe in zwei Teile  aufgeteilt werden.
Der erste Teil, von Storo nach Trento, da fuhr ich vor allem ĂĽber eine grössere Wasserscheide. Danach ging es meist recht zĂĽgig nach Trento hinunter. Manchmal durch Tunnels, manchmal auch aussen herum. Eines der Tunnels, wohl das längeste, war gesperrt fĂĽr Radfahrer. Das war auch gut so. Denn so kam ich in den Genuss von engen Schluchten, einem wunderbaren Radweg, fast ohne Gefälle, erst am Schluss “kippte” der Weg ĂĽber die Felswand hinunter.
Danach noch entlang von ein paar schönen Seelein, ein paar Hügel und eine letzte Schussfahrt nach Trento hinunter.
Der zweite Teil beginnt in Trento. Es ist zugleich auch der tiefste Punkt der Reise. Eine steile Rampe führt mich in die Rebberge hinauf. Entlang von Felswänden, es ist Mittagszeit, noch heisser könnte es kaum sein. Ich habe über diese Routenwahl ziemlich geflucht. Doch am Schluss der Quälerei befand ich mich wieder einmal auf einer Art Panoramastrasse, weit über dem Talboden. Es war zwar immer noch heiss, vielleicht aber nicht ganz so, wie im Talboden. Die Strecke führte immer wieder in Täler hinein, später
wieder zurück. Ich passierte einige Seelein und Badeweiher, wechselte ab und zu die Seite des Hügelzuges. Einzelne kräfteraubene Aufstiege musste ich schon auch in Kauf nehmen. Aber über alles gesehen, war die Routenwahl vielleicht doch nicht so schlecht.
Fand ich auf der ganzen Strecke nicht einen einzigen Brunnen mit Wasser, so ĂĽberraschte mich am Dorfeingang kurz vor Cavalese dieser Heilige mit dem Stab und dem sprudelnden Wasser. Es war fast das Ende der Tour, aber diesen Schluck kĂĽhles Wasser, nach all dem abgekochten Wasser aus den Bidons, wollte ich mir nicht entgehen lassen.
1856 HM | |||
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31 Grad |
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