Zum Schluss meiner Ferienwoche, in der ich meine Strecken und Themen frei wählen konnte und keine Gäste durch die Gegend zu führen hatte, wollte ich das sehr schöne und warme Wetter nochmals richtig ausnützen. Etwas in das Hinterland fahren und am Abend mich vom (prognostizierten) Rückenwind nach Hause treiben lassen, das könnte doch eine gute Idee sein.
Zu Beginn fuhr ich unsere ĂĽblichen Strecken. Weg vom Meer, entlang der Autobahn und bald einmal durch die Orangenplantage hinauf, auf den ersten HĂĽgel. Am Eingang der Orangenplantage steht dieser Bagger, wohl als Andenken oder Erinnerung an den Bergbau.
Schon bald aber bog ich ab, suchte meinen Weg von Rambla Aljibe über den Hügel nach Los Molinos und weiter nach Albanchez. Eigentlich eine kurze Variante, um von hinten an den Virgen zu gelangen. Mit den Gästen fahren wir diesen Weg nicht, denn einige der Strassen sind im Bau oder in schlechtem Zustand. Andererseits hat man von den Hügeln, oder den passähnlichen Anstiegen immer wieder wunderbare Ausblicke in das nördlich gelegene Hinterland.
An der Kreuzung in Albanchez stehen mir für den Heimweg verschiedene Varianten zur Verfügung. Die kürzeste ist der Weg über den Virgen, die nächste über Alcudia und die dritte wäre ein Weg über die Panoramastrasse. Lange überlege ich hin und her. Bis jetzt fuhr ich mehr oder weniger im Windschatten der Hügel. Sie schirmten mich recht gut gegen den erwarteten Wind ab. Es könnte mit zunehmender Distanz also noch recht mühsam werden.
Ich entscheide mich für den Virgen. 15 KM, etwa 500 Höhenmeter, ein paar Wellen dazwischen, tönt nicht nach viel. Die beiden anderen Varianten wären länger, hätten aber kaum wesentlich mehr Höhenmeter.
Ich kann schön regelmässig hinauf kurbeln. Im unteren Ende ist der Pass etwas steiler, flacht dann gegen oben zunehmend ab. Gegen den Schluss bekommt man mehrmals das Gefühl, dass die Höhe gleich nach der nächste Kehre erreicht sei. Doch ein Blick auf den Höhenmesser belehrt einem dann sehr schnell eines Besseren. Auch wenn es nur noch 50 Höhenmeter sind, sie müssen erkurbelt werden. Doch dann ist es geschafft. Noch kurz auf die Aussichtsplattform. Ein kühler, heftiger Wind weht mir entgegen. Aber die Aussicht über die Ebene ist sehr schön.
In der Abfahrt hinunter nach Uleila del Campo, kämpfe ich gegen die Böen des Windes. Ich komme gerade aus einer windgeschützten Ecke hervor, als sich im Schatten etwas bewegt. Zwei Gemsen stehen da, und bewegen sich gerade hinaus auf die Strasse. Nur kein Lärm machen jetzt. Schade läuft meine Kamera am Lenker nicht. Die Gemsen sehen mich, bleiben auf der Strasse stehen. Ich kann sogar den Fotoapparat aus dem Klettverschluss herausnehmen. Alles schön langsam, ja keine Aufregung. Noch stehen sie auf der Strasse.
Ich kann sogar mehrere Fotos machen, bevor sie sich ohne Eile durch das nächste Gebüsch hinauf verdrücken. Ich habe gerade meinen Fotoapparat wieder verstaut, als zwei Motorräder um die Kurve brausen. Noch stehen die beiden Gemsen keine 20 Meter über der Strasse, als ich vorbei rolle.
Der Rest des Heimweges gelingt mir genau nach Wunsch. Etwa 10 Kilometer von Uleila nach Sorbas, ein einziger Kampf gegen den Wind, doch dann werde ich über 30 Kilometer, fast pausenlos nach Hause geschoben, mal abgesehen von den paar letzten Kilometern dem Meer entlang zurück zum Hotel.
Eine gelungene Ausfahrt, bei wieder schönstem und warmem Wetter. Ab nächster Woche werde ich wieder Gäste durch die Gegend führen und hoffentlich weitere schöne Erlebnisse und Fotos posten können.
2413 HM | |||
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