Ab heute beginnt die eigentliche Fahrt durch die Rocky Mountains. Wir werden in den nächsten Tagen nun von Durango, im Süden von Colorado, über mehrere Pässe und Hügelzüge zurück nach Boulder fahren. Die heutige Etappe führte von Durango nach Montrose. Gleich drei Pässe mit einer Passhöhe von über 3000 Meter über Meer waren zu bezwingen. Auch die Strecke mit knapp 180 KM war eine der längsten Etappen. Es gab viel zu sehen.
Ein Teil der Gäste hatte sich entschlossen mit der Dampfbahn nach Silverton zu fahren. Silverton, eine ehemalige Gold-, beziehungsweise Silbergräberstadt wurde mit der Bahn erschlossen. Das war dann wohl der Start in das Zeitalter des Goldrausches.
Der andere Teil der Gäste fuhr über die beiden Pässe Coal Bank Pass und Molas Pass. Auch das hatte seinen Reiz. Eine gute Stunde rollten wir durch das Tal hinauf. Wir bekamen immer wieder schöne Aussichten in Seitentäler zu sehen. Teils fuhren wir etwas abseits der grossen Hauptstrasse und sahen so ein bisschen besser in das Leben des Colorado-Bürgers. Im Schlussanstieg windet sich die Passstrasse in mehreren, grossräumig angelegten Spitzkehren, immer noch durch recht dichten Wald zur Passhöhe hinauf.
Eine kurze Abfahrt an den Fuss des Molas Pass ist bald erledigt. Der Anstieg hinauf ist in etwa gleich steil wie am Coal Bank Pass. Steigung zwischen vier und sechs Prozent, mit weit ausholenden Kurven und fast durchgängiger Radstreifen-Markierung. Der Molas Pass war bald erreicht.
Die Aussicht von der Passhöhe auf die anderen Berge und in die Täler, oder hinunter auf ein paar Seelein ist wunderbar (Siehe Titelbild).
Die Abfahrt hinunter nach Silverton kann auf diesen Strassen sehr schnell gefahren werden. Zudem bietet sie unter anderem auch einen schönen Ausblick auf Silverton und die ganze Talschaft.
Zum Mittagessen treffen wir hier wieder die Gäste, welche die Strecke mit dem Zug zurückgelegt hatten. Gemeinsam und gestärkt nehmen wir die Auffahrt zum Red Mountain Pass in Angriff.
Leider machte das Wetter ab jetzt nicht mehr so richtig mit. Ein erstes Gewitter zog schon während dem Mittagessen über Silverton hinweg. Bei der Auffahrt zum Red Mountain Pass kommen wir noch fast trocken durch.
Doch auf einer der wohl schönsten Abfahrten in den Rocky Mountains, die Abfahrt auf dem Million Dollar Highway, fahren wir je länger desto mehr in den Regen. Dabei wäre es eine wunderbare Abfahrt. Im obersten Teil noch etwa vergleichbar mit unseren Passstrassen. Doch der mittlere Teil, eng, kurvig, teilweise recht steil, in den Fels gehauen, verlangt nicht nur vom Radfahrer grösste Aufmerksamkeit. Zu dem der rötliche Fels, die karge Landschaft, der eine Wasserfall fast am Ende, sind alle ein besonderes Erlebnis.
Als wir unten ankommen, öffnet sich die Schlucht auf einmal. Es wird uns auch auf einmal klar, dass wir die letzten 60 Kilometer der Strecke wohl nicht trocken durchkommen werden.
Wir fahren etwa eine Stunde lang durch ein kräftiges Gewitter. Dank Rückenwind und leicht abfallender Strasse, kommen wir sehr zügig vorwärts. Kurz vor Montrose, dem heutigen Etappenziel, wird es dann doch noch plötzlich wieder trocken.
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