Die gestrigen Schneefälle liessen bald nach. Zurück blieb noch eine feine weisse Haube und vor dem Hotel ein dicker Bodenfrost. Doch beides mochte die aufgehende Sonne wieder wegschmelzen. Einer weiteren Fahrt in die Höhe stand somit nichts mehr im Wege. Auf meiner Wunschliste für heute Stand die Flüealp, knapp über 2000 Meter über Meer.
Die Strasse wechselte schon bald von einem asphaltierten Belag auf einen kiesigen Untergrund. Die Steigung meist um 10% herum. Eine flachere Stelle wurde aber dann schon bald mit einer 20%-Rampe wieder ausgeglichen. Das war hart an der Grenze. Aufstehen konnte ich nicht, weil dann das Hinterrad durchrutschte und die ganze Länge sitzend kurbeln brachte die Beinmuskeln in den sauren Bereich. Doch als ich das geschafft hatte, kam ich in den Genuss eines wunderbaren Alpenpanoramas.
Kurz nach der FlĂĽealp wechselte der Fahrweg zum Wanderweg. Das tat ich dann meinem Cyclocrosser doch nicht an und machte hier eine kurze Rast, bevor ich die selbe Strasse wieder hinunter fuhr.
Hinter und vorbei an immer noch gefroren Wasserlachen, diversen immer noch frostigen Stellen auf der Strasse. Die Sonne stand trotz der Mittagszeit noch nicht so hoch, dass sie bereits das ganze Tal mit ihren Strahlen bestreichen konnte. Meine Füsse wurden kälter und kälter. So dass ich mich auf halber Höhe entschloss, doch noch zum Majingsee hinauf zu kurbeln. Einfach, damit wieder etwas Wärme in Arme und Beine verteilt wurde.
Der Majingsee ist aber nichts besonderes. Andernorts werden solche Tümpel als Reservoir für die Beschneiungsanlagen angelegt. Erwähnenswert ist allenfalls die Feuerstelle linkerhand, von welcher man eine schöne Aussicht talauswärts hat.
Die Aufwärmrunde über den Majingsee führt ebenfalls auf einem recht guten Fahrweg hinauf. Bei der Abfahrt ins Tal hinunter wählte ich die andere Talseite. Die Strasse wurde bald schmäler, war bald einmal nur noch ein Pfad über die Wiese und mündete schlussendlich wieder in einen schmalen Fusspfad durch den Wald. Glücklicherweise war der Weg wieder trocken und die Steinbrocken doch nicht so hoch, so dass ich den grössten Teil des Weges doch fahren konnte.
Zum Schluss des Tages nahmen wir noch an einem Rundgang durch das Dorf Leukerbad teil. Das erste Elektritzitätswerk wurde uns gezeigt, das alte und neue Schulhaus, die heisseste Quelle des Thermalwassers (51 Grad), die Kirche, ein paar Zahlen über die erste urkundliche Erwähnung, die schrumpfende Bevölkerungszahl, die Entwicklung des Tourismus, Anzahl der Bäderhotels und das ehemalige Bahnhofsgebäude. Der Rundgang endete in einer Gallerie bei einem Glas Walliserwein und einer Ausstellung einer Malerin und Gestalterin. Da hatte es mir vor allem dieses Bild angetan.
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