Noch hält hier der Föhn das Wetter in einem radfahrerfreundlichen Gleichgewicht. Zwar nicht immer gleich stark, denn die Wolkenbank schappt vom Süden her manchmal über den Alpenkamm. Gefühlt ist es aber immer noch zu warm für die Jahreszeit. Schön auch, dass es auf diese Art trocken bleibt.
So kam ich heute bei der Fahrt durch das Reusstal hinauf immer wieder in den Anblick der dunklen/hellen Wettergrenze. Anfänglich glaubte ich auch, die Alpen erkennen zu können. Doch je näher ich kam, desto mehr erwies sich das als Täuschung. Es waren lediglich die Wolken, die von Süden her über die Alpen drückten, und vielleicht ab und zu, je nach Sonneneinstrahlung, glänzten sie wie Schneefelder.
In Sins kehrte ich bereits wieder und kurbelte für heute wohl die einzige, längere und nennenswerte Steigung hinauf nach Auw, um dann so via Benzenschwil, Muri und Wohlen das Bünztal hinunter bis ins Aaretal zu fahren. Da war die Wettersituation natürlich ganz anders. Mit Blick nach Norden war der Himmel nur grau.
FrĂĽher, auf dem Arbeitsweg, kam es ja ab und zu vor, dass ich den Weg hin oder vor allem zurĂĽck, irgendwie “Gedanken verloren” gefahren bin. Ich kam an, der Kopf war aber die ganze Zeit mit etwas anderem beschäftigt. Ich denke, das ist mir nun heute auch auf einer längeren Fahrt, vielleicht zum ersten Mal, passiert. Klar habe ich vorweg ĂĽberlegt, wo ich noch einen Radweg kenne, um dem ĂĽblichen Werkverkehr ausweichen zu können. Ich habe mich auch darauf konzentriert an einem gĂĽnstigen Ort, mit schönem Blick zum Alpenkamm, ein Foto zu schiessen.
Der Kopf aber war mit einer anderen Sache beschäftigt: Seit Monaten bringe ich hier Fotos aus dem Handy, ergänzt oftmals mit Schnappschüssen von meiner Kamera am Lenker. Das lässt sich hier relativ schnell und ohne zusätzliche Bearbeitung der Bilder darstellen. Ich möchte künftig vielleicht etwas mit bewegten Bildern machen. Also Aufnahmen während der Fahrt, von der Gegend, mit oder ohne Selfie-Charakter. Ich scheue aber noch vor dem Mehraufwand zurück. Ich müsste den Film zurechtschneiden, ausschneiden, vielleicht beschriften. Noch aufwändiger ist es, falls ich (Selfie-)Filme machen würde, wenn ich an bestimmten, möglichst interessanten Stellen, vorbei fahre. Kamera aufstellen, durchfahren, einmal, zweimal, Kamera wieder einsammeln. Vielleicht müsste ich auch eine richtige Routenplanung machen, und bereits von Anfang an Wissen, wo ich was, filmen möchte. Kommt noch dazu, dass ich eventuell Stative und allenfalls weitere Hilfsmittel mit mir herumfahren müsste.
Eine Idee, wofür die Lösung noch nicht auf der Hand liegt.
522 HM | |||
---|---|---|---|
Grad |
6 Grad |