Heute Morgen hatte mein GPS in den schmalen Gassen von Sommières ziemlich Mühe, seine Satelliten wieder zu finden. Es blieb mir nichts anderes übrig, als ausserhalb der Stadt zu fahren, und dort auf der freien Wiese, nochmals mit dem Tracking und der Navigation zu beginnen. Doch dann klappte es. Zurück, mitten durch den Wochenmarkt, um Sommières herum und weiter nach Montpellier. Anfänglich etwas hügelig, aber oft schön einsame Strassen und Strässchen, später dann mitten durch Montpellier hindurch. Die Altstadt, der Wochenmarkt. Ich denke, jetzt im Februar ist das mit dem Fahrrad gerade noch machbar. Später, wenn dann die Touristen da sind, dürfte das eine sehr mühsame Strecke werden. Aber bald war ich durch, der Wind blies einen salzigen Geschmack herbei, irgendwie habe ich es erwartet. Auf einer kleinen Anhöhe, dann der erste Blick ans Meer hinüber.
Es dauerte anschliessend noch eine Weile, ein paar Kurven, ein paar Kilometer, aber irgendwann fĂĽhrte der Weg zwischen Lagunen und dem Meer hindurch. Kilometerlang. Dabei erwischte ich sogar ein paar Flamingos, wie sie mit ihren langen Beinen durch das seichte Wasser stolzierten.
Der Weg fĂĽhrte unter anderem durch Sète, dann entlang der Lagune de Thau nach Agde. Kilometerweise fast schnurgerader Radweg entlang dem Meer. Linkerhand meist eine SanddĂĽne, dahinter das rauschende Meer, rechterhand meist Rebstöcke. Ab und zu bunkerähnliche, teils recht gut erhaltene TĂĽrme. Vermute mal Ăśberbleibsel aus dem Weltkrieg. Dazu passend auch ab und zu Gedenktafeln, oder Obelisques, wie wir sie teils aus dem Elsass kennen, ebenfalls als Gedenken an gefallene Soldaten. Ich ĂĽberfahre heute keine Schneeverwehungen, sondern Sandverwehungen, die sich im laufe des Winters ĂĽber den Radweg gebildet haben. Ich passiere auch heute wieder geschlossene Imbissbuden ohne Ende, Campingplätze in ungeahnter Länge, Ferienhäuschen / Blockhäuschen – Kolonnien, alles geschlossen. Sogar einen VergnĂĽgungspark “Europark” passiere ich, ebenfalls geschlossen. Denke, auch dieser Weg, könnte im Sommer mit all den zu erwartenden Touristen und sonnenhungrigen Badegästen zum Spiessrutenlauf fĂĽr den Radfahrer werden. Heute war ich alleine unterwegs.
Bis weit über Mittag hinaus fahre ich immer wieder auf Dämmen zwischen Lagunen, oder Lagunen und dem Meer.
Nach Agde ändert die Landschaft plötzlich. Ich fahre vermehrt über das Land, aber weiterhin einsamste Strässchen. Manchmal bin ich richtig froh, mit einem Crossrad unterwegs zu sein, so holprig und schlecht ist der Untergrund.
Doch als kleinen Aufheller des Tages: es war der erste Tag, an dem ich nie den Regenschutz benutzen musste. Wohl hingen da ein paar furchteinflössende Wolken herum, doch ich konnte oft an der Sonne fahren. Erstmals hatte ich auch schlicht zu warm in meinen Thermokleidern. Zudem blühen hier zwischen den Rebstöcken, reihenweise, weisse Blumen. Duften sehr süss. Vorboten des Frühlings.
659 HM | |||
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10 Grad |
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