Wiederum bei schönstem Wetter, vielleicht noch etwas kĂĽhl, radeln wir auf der KĂĽstenstrasse nach SĂĽden. Ein erster kleiner HĂĽgel nehmen wir zĂĽgig, dann das Bierpässchen und gleich anschliessend hinauf zum Aussichtspunkt, dem Carboneraspässchen oder wie er richtig heisst dem “Mirador De La Granatilla”.
Eine wunderbare Aussicht auf die vor uns liegende KĂĽste, bis hinunter zum flachen Berg am Horizont, hinter dem wir dann unseren Mittagslunch geniessen werden.
In Carboneras nehmen wir die Abzweigung ins Hinterland bis zu dem markanten Gebäude, welches mit einem Dach, ähnlich einer Muschel, bedeckt ist. Wir fahren weiterhin ohne merklichen Wind über all die Hügel, kleinen und grossen Rampen. Wir haben sogar Zeit, für ein kurzes Gespräch mit ein paar (angehenden) Geologen, welche hier im Hinterland mit Bleistift, Pinsel und Notizblock unterwegs sind. Wir treffen immer wieder Leute an, die sich hier mit Interesse dem Gestein und dem Sand zuwenden.
Heute handelt es sich um ein paar Geologie-Studenten aus Liverpool, welche versuchen dieses Gestein farblich und nach Beschaffenheit irgend einer Epoche zuzuweisen. Wir befinden uns hier im Nationalpark “Cabo de Gata-Nijar”, welcher sich ĂĽber weite Teile der MittelmeerkĂĽste von Andalusien erstreckt.
Aus anderen Quellen ist uns ja auch schon bekannt, dass dieses Gebiet vor Millionen von Jahren, weit unter dem Meersspiegel gelegen sein muss.
Nach einem Blick auf das Muschelhaus muss die Frage, wer hier wohl so ein Haus, weit weg von der nächsten Stadt oder Dorf baut und bewohnt, unbeantwortet bleiben.
Unsere Strecke fĂĽhrt weiter durch das Hinterland. Weitere HĂĽgel und Rampen mĂĽssen genommen.
Wir rollen an ein paar Treibhäusern vorbei, überqueren ein ausgetrocknetes Bachbett, fahren ein paar hundert Meter auf der Schnellstrasse, bevor wir uns nun definitiv dem Meer zuwenden und in Agua Amarga unseren wohlverdienten Lunch einnehmen.
Auf dem Rückweg in unser Hotel noch der Ausblick auf den Strand Playa de los Muertos. Dazu habe ich heute eine neue Version zur Entstehung dieses Namens gehört. Zur Zeit, als es noch die Piraten zur See gab, wurden immer wieder Schiffe geentert, die Besatzung umgebracht und die Ladung gestohlen. Die Leichen sollen dann wegen der Strömung im Mittelmeer immer wieder an diesen, heute so idyllischen Strand, geschwemmt worden sein.
Den restlichen Rückweg über das Carboneraspässchen dürfen wir heute ohne Wind fahren. Nicht einmal Rückenwind der uns die paar Spitzkehren hinaufschubsen würde. Auch schön.
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