Puerto de la Virgen, die Passhöhe der Jungfrau. Eine Höhe mit wenig mehr als 1000 Meter über Meer. Eine Anhöhe, welche wir manchmal bei unseren Königsetappen überqueren. Weitherum sichtbar mit einem weissen Haus auf dem höchsten Punkt des Hügels. Und doch, von der Hinterseite betrachtet, sah das alles nicht mehr so weiss aus, baufällig vielleicht. Laut unseren Informationen sollte eine Art Schutzgebäude oben stehen, mit einem Alter und dabei irgendwie eine Statue einer Jungfrau. Das wollten wir uns heute aus nächster Nähe ansehen.
Der Weg dort hinauf ist nicht ganz einfach. Wir wollten mit den Rennrädern hinauf, mussten auch deshalb einen kleinen Umweg fahren. Um nicht von Anfang an alle unsere Kraft in “unnĂĽtzen” Höhenmetern zu verbrauchen, wählten wir eine etwas flachere, aber längere Anfahrt, und kamen so unter anderem bei Sorbas vorbei. Ein schöner Aussichtspunkt auf das Bachbett des Rio Aguas belohnte fĂĽrs erste unsere Anstrengungen.
Teils Strasse, teils Kiesbett, teils Bepflanzungen aller Art, sogar Wohngebäude. Keine Ahnung, wann hier das letzte Mal richtig viel Wasser in die Tiefe geflossen ist.
Unsere Fahrt ging bald weiter. Aus Sorbas hinaus, zwischen Olivenplantagen und Mandelbäumen hindurch, hinauf nach Uleila del Campo. Dort wählten wir die Auffahrt nach Benizalon. Der vermutlich einzige Weg, auf dem man mit dem Rennrad bis kurz vor die ehemalige Einsiedlerhütte, oder eben dem heutigen Unterstand mit dem Alter, hinauffahren kann.
Viele Höhenmeter, teils auch steile Rampen waren zu überwinden. Mindestens zweimal kamen wir an kleinen Passübergängen vorbei.
Mal links, mal rechts vom Hügel kämpften wir uns in die Höhe. Immer wieder wechselte die Aussicht. Mal sahen wir hinüber zur Sierra Alhamilla, das Gebiet mit der Via Verde, mal die andere Seite, die Abfahrt mit dem Marmorsteinbruch und dem Hinterland bis nach Albox, welches wir aus unseren Königsetappen einigermassen kennen. Dann aber auch hinaus zum Meer, fast die ganze Küste von San Juan bis hinunter nach Carboneras auf einen Blick. Es war wunderbar.
Nach letztem kräftigen Kurbeln kamen wir dann endlich auf etwa 1250 Meter über Meer an. Dem Rastplatz, einem Picknickplatz, ganz knapp unter der Einsiedlerei.
Leider blieb uns der Blick auf die Schutzhütte, den Alter und die Jungfrauen-Statue ganz zu oberst auf dem Berg verwehrt. Massive Baugerüste und Absperrungen verwehrten den Zugang. Offensichtlich wird die Schutzhütte renoviert, vielleicht vergrössert. Um den Alter und die Jungfrauen-Statue wird derzeit eine neue Kirche gebaut. Dies das braune Gebäude, welches wir von der Hinterseite bis heute nicht richtig interpretierten.
Nach dem wir unseren Lunch, hier oben in freier Natur, eingenommen hatten, machte ich zum Abschied noch ein Foto des Marmorabbruches, welchen wir von der Abfahrt vom Puerto de la Virgen nach Albanchez hinunter bereits bestens kennen.
Während der Abfahrt sehen wir meist nur einen kleinen Teil davon, eigentlich nur die rechte, helle Abbruchstelle.
Für mich war diese heutige Fahrt eine Art Abschiedstour. Mit ein paar Kollegen aus dem Team, nochmals eine Runde drehen, bei der man wirklich viel von unserem Radfahrgebiet nochmals überblicken kann. Dies sogar bei schönstem Wetter und sehr warmen Temperaturen. Noch folgen zwar zwei Tage mit Rundfahrten mit den Gästen und eventuell noch eine Fahrt am Samstag. Doch diese werden sicher nicht mehr so in die Höhe gehen und einen derartigen Überblick erlauben.
Auf dem Rückweg hinunter und zurück ans Meer wurden wir teilweise vom Rückenwind kräftig geschoben, hatten aber bei einigen Passagen mit dem kräftigem Seitenwind auch sehr zu kämpfen.
2245 HM | |||
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26 Grad |
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