FĂĽr viele kam es nicht ganz unerwartet, denn wer “A” sagt muss auch “B” sagen. Aber trotzdem ist es fĂĽr mich kein Zwang, auch die Heimreise mit dem Rad zu machen. Zu schön, zu eindrucksvoll und vielleicht auch zu verregnet war der Hinweg. Ich habe mich entschlossen nicht den gleichen Weg nochmals zu fahren, einfach RĂĽckwärts. Ich möchte andere Gegenden sehen, in Spanien und in Frankreich, andere Erlebnisse bekommen und vielleicht auch andere Ăśberraschungen erleben.
Auf den ersten Kilometern begleitete mich noch ein Guide-Kollege aus dem Team in Mojacar. (Danke Thomas für das Foto.) Schon bald bogen wir vom Meer weg, hinein ins Hinterland. Bis an die Grenze von Andalusien plauderten wir noch über dies und das, natürlich auch meinen Heimweg und seine Pläne mit Radfahren. Dann verabschiedeten wir uns. Er muss nochmals zurück ins Hotel, aufräumen, Inventarisieren und Vorbereitungen für die nächste Saison.
Mein Weg führte nach Lorca weiter in das Landesinnere und damit auch weg von unserem Feriengebiet. In der Ebene rollte ich noch eine Weile zwischen Artischokken-Feldern und verschiedenen Gemüsefeldern hindurch. Auch der charakteristische Geruch von Schweinemästereien begleitete mich eine Weile. Langsam gewann ich an Höhe. Die Gegend veränderte sich. Die (vorerst?) letzten Olivenbäume und Mandelbäume liess ich hinter mir. Dafür gab es vermehrt Pinienbäume, ja ganze Gruppen, aber noch nicht, was man als Wald bezeichnen könnte.
Nach einigen Höhenmetern stand ich auf einer Art Hochebene.
Vom einen bis zum andere Ende, alles voller Getreide. Einiges schon recht gelb, anderes gerade so mitten im Farbwechsel.
Auch Blumen, die in Andalusien schon längst verblüht waren, strahlten hier wieder oder noch in den schönsten Farben.
Am Auffälligsten natürlich der Mohn.
Die Strasse stieg ĂĽber viele HĂĽgel weiter. Zeitweise war es wirklich brand heiss. Ich war froh, dass da wenigstens ein paar Wolken am Himmel doch noch etwas Schatten spendeten.
Ziemlich unverhofft stand ich nach einer langgezogenen Kurve plötzlich auf einer Art Passhöhe. Zwar keine Tafel, die der Höhe auch einen Namen geben wĂĽrde …
… aber die Abfahrt hinunter war ein Genuss. Schönste Strasse, und die Aussicht, dass wohl bis zum Ende der Fahrt kaum mehr viele Höhenmeter zu erkurbeln sein mĂĽssten. DafĂĽr gab es dann kurz vor der Ankunft in Barranda nochmals ein kleines Strässchen zwischen schönsten Blumenfeldern hindurch.
In den letzten Tagen in Andalusien hatte ich ja das GefĂĽhl, dass der Sommer mit seinen dĂĽrren, ausgetrockneten und staubigen Gegenden schon recht nahe vor der TĂĽre steht. Heute hatte ich ĂĽber weite Strecken den Eindruck, dass ich wohl dem FrĂĽhling hinterher fahre. Bin gespannt, wie es weitergeht.
1294 HM | |||
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30 Grad |
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