Diesmal habe ich es nicht verpasst, den Brügglitag, den Freitag zwischen Auffahrt und dem Wochenende im Kalender gleich als Ferientag zu markieren. Ich hatte schon lange vor, mich für ein paar Tage im Jura aufzuhalten. Daraus habe ich nun eine kleine Fernfahrt gemacht. Mit dem Rennrad von Genf zurück nach Hause. Dabei dürfen ruhig auch ein paar Pässe unter den Rädern durchgekurbelt werden.
So setzte ich mich denn heute Morgen, bereits kurz nach sechs Uhr in den Zug, in Richtung Genf. Damit ich mir nicht wieder die Sorgen mit dem Verkehr machen musste, blieb ich gleich bis zum Flughafen sitzen. Ich begann also meinen Heimweg heute morgen am Stadtrand von Genf.
Nach ein paar Kilometern einrollen und dem Passieren der Grenze nach Frankreich, ging es dann schon bald zur Sache. Nicht besonders steil, mal abgesehen vom ersten Anstieg, aber doch relativ lange bis ich auf 1310 Metern endlich das Passschildchen vom Col de la Faucille fotographieren konnte. Während des Aufstieges kam ich immer wieder zu schönen Ausblicken hinüber und über den Genfersee.
Der zweite Pass, der Col de la Givrine, war dann schon fast geschenkt. Mit eine langen Fahrt durch Tannenwälder, nur leicht bergab, gelang ich wieder an die Schweizer Grenze. Ab dann waren es lediglich noch ein paar wenige Kurven und ich stand schon auf der nächsten Pässhöhe.
Der Col du Marchairuz war vielleicht für heute der mühsamste Pass. Weit musste ich hinunter ins Waadtland fahren, bis ich in Arzier endlich mit dem Aufstieg auf den für heute höchsten Pass steigen konnte. Aber auch hier, bekam ich immer wieder schöne Ausblicke auf den Genfersee und teilweise auch auf Teile des Mittellandes. Der oberste Teil führt dann wieder zwischen Mischwald und Tannenwald hindurch und zur Aussicht sind dann eher nur noch kleine Gucklöcher.
Auf der anderen Seite führt die Passstrasse direkt an das oberste Ende des Vallée de joux. Mehrmals bekommt man dabei einen wunderbaren Ausblick in das Tal mit seinem langgestreckten See.
Es war hier, im Vallée de joux, dass ich mir eigentlich eine Unterkunft für diese Nacht suchen wollte. Aber da hatte es fast keine Hotels. Beide waren schon ausgebucht. Die Vorschläge von booking.com und HRS.com fanden auch nur Hotels in der Nähe, sprich in Lausanne oder Morges. Ich ahnte, dass sich da ein Problem anbahnen könnte. Denn das Vallée de joux ist eine Ausflugsgegend. Da haben sich wahrscheinlich noch ein paar andere ein freies Wochenende geplant gehabt.
So setzte ich meine Reise fort. Nach einer kleineren Abfahrt, entlang eines weiteren kurzen Sees und einem kleinen Anstieg gelange ich auf den Col du Mont d’Orzeieres. Danach geht es zĂĽgig und schnell nach Vallorbe hinunter. Aber auch hier und ein paar Dörfer später wurde ich nicht fĂĽr eine Unterkunft fĂĽndig.
Zu allem Elend, schien die Regenwolke, welche sich nun fast den ganzen Tag über meinem Kopf recht ruhig verhalten hatte, nun doch noch ein böses Spiel zu beginnen. Weil ich auf meiner weiteren Strecke, weiterhin nur eher kleine Dörfer durchfahren werde, entschloss ich mich, halt doch ein Hotel mit meiner App im Androiden in Pontarlier, etwa 10 Km neben meiner Route zu suchen. Ich wurde fündig und kann nun hier übernachten.
Kaum hatte ich gebucht, schlug die Regenwolke zu. Ich in voller Fahrt ins Tal hinunter. Das Tropfen wurde immer schneller, ein richtiger Platzregen, weit und breit kein Unterstand zum Umziehen. Als ich dann die erste trockene Gelegenheit gesehen habe, wars auch schon vorbei und wenig später schien die Sonne wieder.
Unnötiger Abschluss für einen recht schönen Tag.
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