Auch der dritte Tag hatte nochmals ein paar Highlights zu bieten. Es war der Tag der steilen Auffahrten und steilen Abfahrten. Dazwischen lagen manchmal, wie zur Belohnung, ganz einsame Radwege zu oberst auf dem RĂĽcken von irgendwelchen Jurabergen. Doch der Reihe nach:
Nach der Abfahrt in La Chaux-de-Fonds machte ich mich gleich an die Erkurbelung der Vue des Alpes. Kühl, sehr kühl, war es am Morgen noch. Dazu blies eine kräftige Bise. Doch der Aufstieg ist nicht allzu steil und auch nicht sehr lange. Für den Strassenverkehr besteht seit Jahren ein Tunnel unten durch, so dass über die Passhöhe, kaum Verkehr fährt. Die Vue des Alpes, eigentlich sehr schön gelegen und die beste Gelegenheit, hinüber in den Alpenkamm zu schauen, enttäuschte heute Morgen. Keine Fernsicht, Dunst. Die Sicht reichte nicht einmal bis ins Mittelland hinunter.
Die Abfahrt mit dem Rad ist auf der gut ausgebauten und kaum befahrenen Strasse eine der besten überhaupt. Lange ausgezogene Kurven, kaum eine Rille oder Unebenheit. Man kann da richtig sausen lassen. Doch in halber Höhe darf dann doch nicht die Abzweigung verpasst werden.
Danach folgte ein interessantes Wechselspiel von Hochebenen, schmalen Schluchten, immer steiler werdenden Auffahrten, die dann doch plötzlich wieder in eine Abfahrt kippten. Es war der Tag der “namenlosen” Ăśbergänge. Wenigstens erblickte ich nicht ĂĽberall entsprechende Hinweisschilder.
So richtig zur Sache ging es erst nach Saignelégier. Ich fuhr eine längere Strecke in der Höhe, bevor die Strasse regelrecht abstürzte, hinunter an den Doubs nach Soubey. Gleich danach begann eine lange, steile Steigung. Hinauf auf eine Hochebene. Zuoberst angekommen hatte ich zwar die schönste Aussicht über weite Teile des Juras, doch das musste ich mir zuerst mühsam und schweisstreibend verdienen.
Danach wieder kurze und steile Abfahrt an den Doubs, bevor eine weitere, schweisstreibende Auffahrt bis zum Les Rangiers durchzukurbeln war. Aber auch hier überwog schlussendlich das Erlebnis der schmalen Schluchten, fast zu oberst dann auch der Blick in andere Schluchten und Täler hinunter und zu guter Letzt auch hier eine Abfahrt auf einer richtig schönen Strasse. Mal abgesehen von der kurzen Gegensteigung irgendwo unterwegs.
In Delsberg dann kurze Mittagsrast, bevor ich über Moutier, Gänsbrunnen und Balsthal, über mehrere kleinere Hügel, durch mehrere enge Schluchten hindurch, den Jura durch die Klus nach Oensingen hinaus verliess.
Der Jurahügelzug ist hier zwar noch nicht ganz fertig. Aber dieses restliche Gebiet bis vor die Haustüre kenne ich ja schon einigermassen aus früheren Fahrten in die Nähere und weitere Umgebung.
In diesen drei Tagen, habe ich jedesmal ganz andere Schwerpukte des Juras erleben können. Waren es am ersten Tag eher die Ski- und Langlaufregionen und am zweiten Tag eher die Ausflugsgegenden des Sommertourismus, so waren es heute eher die abgelegenen Wege, Panorama-Höhenwege und die steilen Auf- und Abfahrten.
Ich glaube, der Jura ist so abwechslungsreich, dass sich da noch manche Ausflugsfahrt ergeben könnte. Ich habe ja auch noch nicht alle Passstrassen befahren 🙂
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