Ich starte gemütlich in den frühen Morgen, denn es werden heute noch viele Kilometer zusammenkommen. Ich habe mir eine Strecke zusammengesucht, nicht zu viele Höhenmeter, aber dafür eine Menge Kilometer. In den vergangenen Wochen habe ich schon mehrmals 140 und mehr Kilometer gefahren. So fragte ich mich, ob auch ein 200er drinliegen könnte.
Schon vor acht bin ich unterwegs. Ein Stück dem Aaretal entlang hinunter, anschliessend das Surbtal und das Wehntal hinauf und mehr oder weniger direkt nach Winterthur. Überall werden um diese Zeit noch Gemüse- und Salatkulturen bewässert. Die Strasse geht meist leicht aufwärts. Es ist windstill und wolkenlos.
Durch Winterthur habe ich und mein GPS die üblichen Problemchen, doch wir kommen durch. Ich fahre weiterhin der Töss entlang, logischerweise meist leicht aufwärts. Im Kies des Bachbettes werden die ersten Grills aufgestellt. Andere waten einfach im Wasser ein bisschen hin und her. Die Töss wird immer seichter, zeitweise hat sie kaum noch Wasser.
Kurz vor der Mittagszeit erreiche ich den höchsten Punkt, irgendwo kurz vor Fischenthal. Es geht zügig hinunter nach Jona, später dann Rapperswil und den Zürichsee. Zeit für das Mittagessen.
Nach der Stärkung, in der Hitze der Mittagszeit, zu erst die Rampe hinauf nach Schindellegi, Biberbrugg und schlussendlich das Hochmoor von Rothenturm. Doch schon bald geht es wieder hinunter zum Sattel, Steinerberg und weiter an den Zugersee nach Arth.
Alle Badegelegenheiten, alle Sitzgelegenheiten alle schattigen Plätzen unter Bäumen, alles ist belegt. So fahre ich weiter dem Zugersee entlang. Ein leises Lüftchen weht. Ich geniesse die Aussicht über den See. Doch auch hier, ist es heute sehr dunstig.
Nach dem Zugersee geht es weiter nach Risch, an riesengrossen Villen und Gartenanlagen vorbei, heisst ja auch “im Park”, Risch, kurzer Stop zum FĂĽllen der Bidon, HĂĽnenberg, Sins und eine weitere, flache Rampe nach Auw hinauf.
In Muri am Bahnhof der obligate Stop beim grossen Bahnhof-Kiosk. Cola und Mandelstange sollten fĂĽr die letzten gut 30 Kilometer reichen. Ich schaue mal nach dem Stand des Akkus an meinem GPS. Da bleibt mir fast die Mandelstange im Halse stecken. “Akku schwach” meldete es gerade, will heissen, dass er soeben die 10%-Grenze unterschritten hat. Das WĂĽhlen im RĂĽcksack bringt nichts, das Akkupack liegt zu Hause! Seit Januar fährt bei “entscheidenden” Fahrten wie Granfondos ein zweites GPS mit. Doch da sehe ich den aktuellen Akkustand nicht. Auch mein Androide hat noch gerade 17% Akkustand.
So werden dann die letzten Kilometer doch noch zu einer Panikfahrt. Panik deshalb, weil ich schon möchte, dass ich heute Abend mindestens 200KM auf der Aufzeichnung habe. Andererseits ist gerade diese Panik ja auch gut für den Durchschnitt der Geschwindigkeit.
Zu meiner Überraschung halten alle drei Geräte durch. Das GPS Edge810 weist schon lange 0% für den Akku aus, aber zeichnet munter den Track weiter. Das Handy jammert zwar immer mehr, hat aber schlussendlich doch noch 5%. Auch das zweite GPS, ein Edge500, hält durch.
Der 200KM – Track ist gerettet.
1823 HM | |||
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31.4 Grad |