Den heutigen Teil der Heimfahrt durfte ich bei wolkenlosem Himmel in Angriff nehmen. Mein Androide meldete zwar eine Temperatur von 5 Grad, gefühlt -4, doch nach einem Aufenthalt auf dem Balkon meines Hotelzimmers legte ich die Wintersachen wieder in den Anhänger. So kalt konnte es niemals sein, zudem würde mir der Staller Sattel sicherlich gehörig einheizen.
Während der Nacht legte ich die Idee, mit dem Rennrad über das Klammeljoch zu fahren bei Seite. Es schien mir zu heikel, diesen Mountainbike-Pass mit dem Rennrad zu fahren. Aus einer früheren Fahrt kannte ich den Staller Sattel noch etwas. Ich fuhr damals hinter einem Gewitter auf regennasser Strasse hinauf. Heute wäre es sicherlich besser und angenehmer.
So kam es denn auch. Der Morgen war zwar noch frisch, den Felswänden entlang auch kalt. Aber immerhin trockene Strassen. Zudem wurden seit meiner letzten Bergfahrt an diesem Pass einige Stellen von Frostschäden und anderen Belagsschäden repariert. Mir schien, dass über weite Strecken ein neuer Belag aufgelegt wurde.
Hat man mal die Höhe fast erreicht, gleicht der Pass einer welligen, schiefen Ebene. Einen See gibt es oben und einen wunderbaren Blick in Fahrtrichtung und nach hinten. Seitwärts stehen einfach ein paar Bergriesen, die die Sicht nach mehr versperren.
Spektakulär am Pass ist die Abfahrt nach Italien und somit auch ins Südtirol. Nur alle Stunden darf einmal losgefahren werden. Die Strasse ist sehr steil und schmal, hat viele Kurven. Heute entlang den Felswänden natürlich sehr kalt. Nach vielen, fast senkrecht vernichteten Höhenmetern gelangt man an den Antholzersee. Offensichtlich ein Winterkurort. Ab dann wird auch das Tal rasch viel breiter, bleibt aber für die Abfahrt ins Pustertal weiterhin noch eine Zeit lang sehr steil.
Ich war schon ein paar Mal in der Gegend von Bruneck / Brunico. Jedesmal habe ich mich zwischen Autobahnen, verbotenen Durchfahrten durch Tunnels und Baustellen verirrt und verfahren. Heute wählte ich einen Weg “oben durch”, ĂĽber die Pustertaler Sonnenstrasse (Google: Pustertaler Höhenstrasse) und ĂĽber die Sonnenterrasse (Terento). Beides machte heute seinem Namen alle Ehre. Weit weg vom Verkehr, aber zum Preis von teils steilen Höhenmetern, kam ich in den Genuss eines schönen Ausblickes hinĂĽber in die Dolomiten.
Der zweite etwas unschöne Teil an der Strecke, ist die Verzweigung der Strassen und Autobahnen rund um Brixen / Bressanone herum. Auch da fand ich eine Route, welche dem Hang entlang und etwas oben durch führte (Aica). Ich traf die Hauptverkehrsachse erst wieder nach Franzens Feste.
Ab da, waren es noch etwa 30 Kilometer bis nach Sterzing / Vipiteno, meinem heutigen Übernachtungsort. Sterzing liegt zu hinterst im Tal. Die Brennerautobahn und die Eisenbahn fahren am Dorf vorbei. Das Dorf ist aber auch Ausgangspunkt für die beiden Pässe Jaufenpass und Penserjoch. Radfahrer des Öztaler Radmarathons kennen die Situation sicherlich bestens.
1640 HM | |||
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Grad |
21 Grad |
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