Es traf sich gut. Am Morgen konnte ich meinen Renner wieder vom Winterservice zurückholen. Da aufgrund der Wetterprognose wohl davon ausgegangen werden muss, dass es die nächsten paar Tage weiterhin noch ziemlich kalt bleiben wird, habe ich mich im Veloladen nach ein paar warmen Sachen umgeschaut. Zurück kam ich dann mit einem paar Handschuhe. Eigentlich sind es zwei Paare ineinander. Wobei das innere Paar ein normaler Handschuh ist und beim äusseren Paar immer zwei Finger in einer Hülle. (Ausser natürlich dem Daumen, der weiterhin alleine gegen die Kälte zu kämpfen hat.) Soll aus der Ecke der Mountainbikes kommen und soll sich so gut für die Betätigung der Bremse und der Gangschaltung eignen. Zudem würden sich die paarweise verpackten Finger gegenseitig besser wärmer geben, als in einzelnen Fingerhüllen. Gekauft habe ich auch noch einen Kopfüberzug für unter den Helm. Da schauen dann nur noch die Augen raus.
Nach dem Mittagessen verspührte ich absolut keine Lust für die Rolle. Das Wetter war wolkenlos schön, aber halt kalt. Aber gegen die Kälte hatte ich ja heute Morgen vorgesorgt.
So zog ich dann aus dem Schrank meine zweite Garnitur Velokleider. Die Garnitur die ich mir schon letztes Jahr fĂĽr “Unternull”-Fahrten gekauft hatte. Dazu die neuen Handschuhe und den KopfĂĽberzug, die FĂĽsse steckten in den Schuhen mit den geheizten Fusssohlen. Es konnte losgehen.
Ich wollte nicht von allem Anfang an gegen die Bise fahren. So begann ich meine Aufwärmschlaufe nach Westen ĂĽber Villnachern und dann Richtung Bözberg hinauf. Tatsächlich blieb die Wärme einigermassen gut beisammen, auch auf dem kurzen TeilstĂĽck Villnachen – Umiken (gegen Osten und gegen die Bise). Ich fuhr ĂĽber den Bözberg, auf der Nordseite wieder hinunter. Eigentlich wollte ich in Bözen rechts abbigen und ĂĽber die Ampferenhöhe wieder nach Hause. Ich verpasste allerdings die Abzweigung. Dann nehm ich heute halt die Staffelegg.
Etwas weiter vorne, kurz vor Frick, geht es links weg nach Aarau und damit auch über die Staffelegg. Auf den Radweg verzichte ich heute, denn der ist weder gepflügt noch gesalzen noch sonst irgendwie geräumt. Mit dem Rennrad könnte das schnell zu einer Balancierübung werden.
Nach DensbĂĽren kann ich es dann aber doch nicht ganz lassen und versuche wenigstens ein kurzes StĂĽck ĂĽber Eis und Schnee mit dem Renner zu fahren. Geht, sogar leicht ansteigend, wenn auch etwas langsamer und viel vorsichtiger.
Auf der Staffelegg ist heute, wie immer wenn es geschneit hat, viel los. Familien mit ihren Kindern haben da einen der Abhänge in Beschlag genommen, fahren mit ihren Schlitten runter und zerren sie dann gleich wieder nach oben. Die Idylle wird allerdings gestört von einem beissend kalten Ostwind. Es zieht so stark, dass sogar Schnee durch die Luft gewirbelt wird und Schneeverwehungen, auch auf der Strasse angelegt werden.
Hatte ich bis jetzt einen ziemlich guten Wärmehaushalt in meinen Kleidern, so ist es während der Abfahrt von der Staffelegg, das Schenkenbergertal hinunter bis nach Schinznach-Dorf, kaum auszuhalten. Als Brillenträger hat man zusätzlich noch das Problem, dass die Kälte einem regelrecht in den Kopf getragen wird. In solch extremen Situationen wie heute während der Abfahrt von der Staffelegg hinunter, da scheint die Brille auf der Nase anzufrieren. Das Gewicht, der Druck auf die Nase wird unerträglich. Vielleicht ist es gut, hat es auf der Strasse viel Schneeverwehungen. So kann ich mit dem Renner kaum richtig laufen lassen. Andererseits dauert so die Abfahrt natürlich etwas länger.
Schlussendlich komme ich dann aber doch ohne “Abflug” in Schinznach-Dorf unten an. Ich beginne in hohen Gängen zu fahren, stehe des öftern auf, und hoffe damit, wieder etwas Wärme von den Beinen auf den Rest des Körpers verteilen zu können. Das funktioniert sogar einigermassen gut. Jedenfalls kann ich mich auf den letzten paar Kilometern bis nach Hause, wieder recht gut aufwärmen.
Fazit der Fahrt: Bin zufrieden mit den neuen Handschuhen und dem Kopfüberzug, hatte seit dem letzten Winter ganz vergessen, wie warm die benützte Garnitur an Kleidern gibt (werde sie wohl künftig etwas öfters benützen), Radwege sind kaum gereinigt und ziemlich vereist, war auf jeden Fall interessanter als ein Training auf der Rolle.
Falls ich mich in den nächsten Tagen für Fahrten zur Arbeit entschliessen kann, ist es wohl gescheiter, wegen der vereisten Radwege mit dem Mountainbike unterwegs zu sein.
756 HM | ||
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