Nach einem kurzen Morgenessen und einem letzten Blick an den Himmel schien noch alles in Orndung zu sein. Doch als ich den Renner auf die Strasse stellte, nieselte es. Schnell zog ich die leichte Regenschutzjacke ĂĽber.
Am Himmel nach Westen, also rückwärts für meinen Arbeitsweg, waren die blauen Flecken des Himmels sichtbar. Nur vorne weg, vielleicht an der Lägern bei Baden, da schien sich das Unheil zu stauen. Die Strassen wurden immer nasser, vom Himmel kam glücklicherweise kein neues Wasser nach. Ich hoffte darauf, dass sich vielleicht im Furttal die Situation wieder bessern würde.
Doch die Strassen blieben immer gleich nass. Das Wasser war schon längst ich die Schuhe eingedrungen. Es machte jetzt keinen Sinn mehr, die Regenkleider doch noch überzuziehen.
Auf den letzten paar hundert Metern vor der Tiefgarage des Arbeitgebers, gings dann doch noch richtig los. Das Wasser floss in Bächen auf den Strassen, über mir schienen sich die Wolken zu öffnen. Bin ich nun tatsächlich seit der Wegfahrt von zu Hause, hinter einer Niederschlagszelle hergefahren und habe sie zum Ende erst noch eingeholt?
Dank effizientem Trocknungsraum im Geschäft, konnte ich dann am Abend in total “versandete”, dafĂĽr aber einigermassen trockene Kleider schlĂĽpfen, ausser der Schuhe, natĂĽrlich.
Für die Heimfahrt am Abend stelle man sich folgende Situation vor: ein langer, schnurgerader, geteerter Feldweg. Weit vorne, vielleicht ein Kilometer, eine Fussgängerin, drei Hunde. Noch steht nicht ganz fest, ob sie gegen mich marschiert oder in meine Richtung.
FĂĽnfhundert Meter später: Die zwei grossen Hunde gehen je an einem Rand des Feldweges, deutlich vor der Fussgängerin, der dritte in der Mitte des Weges hinter der Fussgängerin. Die vier bilden somit eine Art “Y”, wobei der offene Teil gegen mich schaut. Mittlerweile steht fest: sie marschiert in meine Richtung. Es steht auch fest, dass sie sich ziemlich auf ihre Hände konzentriert. Vermutlich SMS-schreiben, Musik auswählen, was auch immer.
Noch etwa zweihundert Meter: Das BauchgefĂĽhl, sagt mir, dass das nicht gut kommt, ich nehme etwas Gas weg, Hundeleine wäre zwar keine sichtbar, auch keine “Robidog-Plasticksäckchen” die allenfalls eine Hundeleine markieren könnten. Es wĂĽrde längstens reichen, zwischen der Fussängerin und einem der Hunde durchzufahren.
Ich habe eben die Hunde passiert: da. Ein Seil, zwei Seile. Volle Bremsung, bis runter auf Null. Ich stehe genau vor der Fussgängerin. Erschreckt ruft Sie: “Die Leine”. Worauf ich antworte, eingesperrt im dem “Y” aus Hunden, Leinen und SMS-schreibender Fussgängerin, gefolgt von einem weiteren Hund: “und jetzt… ? “. Diese Frage bleibt ohne Antwort.
Ich befreie mich aus der merkwĂĽrdigen Situation. Packe das eine Seil, zerre es ĂĽber meinen Kopf auf die andere Seite. Einer der Hunde hinter mir jault kurz auf, verabschiede mich mit “schönen Abend” und mache mich davon ohne umzuschauen.
Leider bin ich nicht ganz so schlagfertig, so dass mir der Titel dieses Postings leider erst viel zu spät einfällt. 🙂
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