Die morgendliche Fahrt zur Arbeit war heute makellos. Kein Wölkchen am Himmel, vielleicht am Anfang noch etwas kĂĽhl. Ausser vor Baden wegen des Hertensteins, durchgehend an der Sonne gefahren, fast alle Ampeln standen wieder einmal auf grĂĽn. Ein paar andere Velofahrer ĂĽberholt. Irgendwie war ich heute Morgen in Wettkampfstimmung. In der Gegend von Spreitenbach meldete mein GPS, der Akku gehe langsam zur Neige. Normalerweise fahre ich dann weiter, bis auf dem Gerät definitiv die Lichter ausgehen, doch heute war das anders. An einer gĂĽnstigen Stelle hielt ich an, und wechselte die Akkus. Denn ich wollte nicht, dass ausgerechnet während meines “Angriffs” auf die Bestzeit an der ZĂĽrcherstrasse das Gerät den Geist aufgibt.
Auch so eine Erfindung von Strava: “Man” kann fĂĽr sich oder fĂĽr andere bestimmte Strecken, sogenannte Segmente, definieren. Darin werden dann alle Velofahrer miteinander verglichen, sofern sie natĂĽrlich den GPS-Track an Strava hochladen. Daraus gibt es auch Ranglisten. Ausgangs Dietikon hat zum Beispiel jemand so ein Segment festgelegt. Nach dem letzten Lichtsignal, ein ziemlich ebenes StĂĽck bis zur Kreuzung ĂĽber die Bernerstrasse. 1,7 KM, Höhengewinn 8 Meter wird angegeben.
Da ich merkte, dass ich heute Morgen wohl ziemlich gut drauf bin, wollte ich diese Gelegenheit nutzen und die Sache mit einem Endspurt durchziehen. Mit 2:55 habe ich jetzt eine um 4 Sekunden schnellere Bestzeit hingelegt. Wie lange die wohl hält?
So gut wie es mir am Morgen ergangen ist, so mühsam war die Heimfahrt am Abend. Der Aufstieg auf die Waldegg schien heute Abend endlos zu sein. Auch die Klettererei nach Lieli hinauf wollte nicht aufhören. Oben angekommen sah man ganz deutlich über den nächsten Voralpen, dass dort ein Gewitter oder mindestens ein heftiger Regenguss niederging. Dunkel war der Himmel und grau hingen die Fäden des Regens unten heraus.
Diese Stimmung kann man vielleicht auch aus dem heutigen Foto erahnen. Bleifarben war nicht nur der Himmel. Auch die Luft war zum Abschneiden dick. Bei der sonst schönen und langen Abfahrt vom Mutschellen hinunter nach Baden-Dättwil wehte heute, vermutlich in Zusammenhang mit dem nahen Niederschlag, auch ein kräftiger, trockener und warmer Gegenwind. Ein Glücksfall, dass ich ausgerechnet heute wieder damit begonnen habe, für den Heimweg einen Bidon mit Wasser mitzunehmen.
Vielleicht bin ich auch nur mit etwas GlĂĽck, wieder einmal um haaresbreite an einem Hungerast vorbeigefahren.
669 HM | |||
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13 Grad |
27 Grad |