Heute fuhr die Tour de France in die Pyrenäen ein. Diese Bergkette im Süden von Frankreich ist erst seit 1910 im Programm der Tour de France. An diesem denkwürdigen 27. Juli 2010 mussten die Fahrer gleich über die 4 Pässe Col du Peyresourde, Col d’Aspin, Col du Tourmalet, und den Col d’Aubisque fahren/laufen/rennen. Wenn man bedenkt, dass die Strassen dannzumal noch nicht geteert waren, kaum Zuschauer an den Strassenrändern standen und applaudierten, kein Werbetross und keine Fahrzeuge mit Ersatzrädern und medizinischer Versorgung die Fahrer begleiteten, diese also in der wilden Welt der Pyrenäen alleine auf sich gestellt waren, zudem auch noch mit Bären zu rechnen war, mag es verständlich sein, dass die Presse damals von einer gefährlichen und bizarren Etappe schrieb.
Der Franzose Francois Lafourcade erreichte damals als ersten den Col d’Aubisque. Fünfzehn Minuten später kam Octave Lapize an, dies nachdem er lange geführt hatte und doch noch von Lafourcade überholt wurde. Seine Enttäuschung muss riesig gewesen sein, denn als er an den auf dem Aubisque wartenden Organisatoren und Sponsoren vorbeilief, rief er ihnen “Assassins” (Mörder) entgegen. Später erholte er sich wieder und es gelang ihm der Sieg über die ganze Tour dennoch.
Die Organisatoren aber erkannten das Potential dieser Hügelstrecke und nahm sie deshalb fortan in den Tourplan auf.
Zu ehren dieser Etappenserie und zur Ehrung all dieser Höhenmeter hat Strava für diese Pyrenäen-Woche eine besondere Auszeichnung bereit. Man soll innerhalb einer Woche 6.881 Höhenmeter erkurbeln.
Da mich die Pyrenäen seit meiner Rundfahrt im Jahre 2005 immer irgendwie faszinieren, mache ich hier mit. Den Anfang machte ich heute mit über 2’000 Höhenmetern mit einer Rundfahrt im Aargau. Der erste Hügel befindet sich zwar im Kanton Solothurn (Schafmatt), Saalhöhe befindet sich wenigstens teilweise im Aargau, aber die anderen sind dann reine Aargauer Pässe/Übergänge. Der Reihe nach fuhr ich heute über die Schafmatt, die Saalhöhe, das Benkerjoch, die Staffelegg, den Bözberg, die Doppelbuckel der Ampferenhöhe, die Bürensteig und der Rotberg.
Mit dem Wetter hatte ich ziemlich Glück. Bei der Auffahrt zur Schafmatt musste ich kurz unter ein Vordach stehen und bei der Abfahrt vom Benkerjoch musste ich ein paar kleine Hagelkörnchen aushalten. In Frick machte ich einen kurzen Halt, damit sich die Niederschlagszelle vor mir endlich über die Staffelegg davonschleicht.
Für die restlichen Höhenmeter werde ich wohl meinen Arbeitsweg, vor allem den Heimweg die nächste Woche etwas hügeliger gestalten und dann den Rest der Höhenmeter am nächsten Wochenende noch erklimmen.
Zudem kann ein Höhenmeter-Training für den Inferno Event in Mürren ja auch nicht schlecht sein.
2416 HM | |||
---|---|---|---|
![]() Grad |
![]() Grad |