Als Aargauer unterwegs

Spass auf schmalen Reifen

10. Tag: Mezzana (SĂĽdtirol) – Sornico (Comersee)

Nach den gewittrigen Niederschlägen der letzten Nacht, lachte heute Morgen eine Sonne von einem wolkenlosen Himmel. Auch das Morgenbuffet ähnelte sehr demjenigen von Gestern. Ausser dem dunklen Brot war wieder alles da, bis hin zu Früchten und Torten. Ein Tag der so gut beginnt, musste hoffentlich auch so weiter gehen. Das Thermometer der Apotheke nebenan zeigte morgens um 9 bereits 19 Grad an, das auf knapp 1000 Meter über Meer.

Den Tonale Pass, gestern noch gefürchtet als verkehrsreiche Passstrasse mit viel Lastwagen, entpuppte sich als ganz normaler Nebenpass. Ein paar Reisebusse, ein paar Wohnmobile, Motorräder natürlich, das übliche halt.

Das Profil des Passes war erschreckend gleichmässig. Kaum eine Pause, keine Spitzkehre, gegen den Schluss ein paar Gallerien. Vieles führt durch den Wald. Vom gestrigen Regen war die Strasse anfänglich im Wald noch etwas feucht.

Etwa in der Mitte der Höhendifferenz kümmerte ich mich um das GeoCache Forte Strino. Offensichtlich ein Zusammenhang mit einer Blockhütte die in einem der früheren Kriege wohl eine Rolle gespielt hatte. Davon sind noch die Überreste der Grundmauern geblieben. (Mein italienisch reicht leider nicht für mehr, gefunden habe ich aber das Geocache dennoch)

Die Passhöhe des Tonale ist eine Wintersport-Destination. Schöne Ferienhäuschen, Hotels. Aber trotzdem: irgendwie müssen die den Bauzonenplan verlegt haben. Mitten aus der Idylle sind mehrere viereckige Hochhäuser entstanden, wie man sie selbst in Städten kaum mehr sieht.

Anschliessend geht es ĂĽber Ponte di Legno bis nach Ebolo hinunter. Ăśber 30 KM abwegs, keine einzige Gegensteigung, manchmal etwas Gegenwind. Ich lass es laufen.

In Ebolo muss ich den Weg wegen einer Umleitung etwas suchen. Mein behilfliches GPS zögert natürlich nicht mit Korrekturvorschlägen und führt mich sicher aus Ebolo hinaus, wie gewünscht auf dem kürzesten Weg. Zu spät merke ich, dass es wiedereinmal auch die steilste Variante gewählt hat. Das müssen jedenfalls weit mehr als die angeschriebenen 10% gewesen sein. Denn beim Schieben, konnte ich nicht einmal mehr mit dem ganzen Fuss auf der Strasse aufsetzen. 20% vielleicht?

Doch oben gabs wenigstens einen Brunnen mit frischem Wasser und eine weitere Umleitung, dank der ich auf die normale Passstrasse zurückgefunden habe. So wie ich das erwartete hatte mit Gefälle zwischen drei bis fünf Prozent.

Passhöhe Aprica - PassAuch die Passhöhe des Aprica ist eine Feriendestination. Hotels, Bars, Ferienhäuser und Vermietungen von Ski und MTB’s reihen sich aneinander.

Die Abfahrt hinunter ins Veltlin verläuft rasch und problemlos. Etwas störend der teils heftige Gegenwind, der doch spürbar an meinem Gefährt herumreisst. Doch das ist erst der Anfang.

Ab Sondrio, also unten am Talboden, müsste es eigentlich immer leicht etwas hinuntergehen bis hin zum Comersee. Der Gegenwind verhindert hier alle Gefühle von Geschwindigkeit. Zudem herrrscht ein fürchterlicher Verkehr. Die Radwege, falls vorhanden sind entweder nicht für Rennräder geeignet, weil sie meist auf dem Trottoir führen, Kieswege sind, oder einfach abrupt am Wiesenrand wieder aufhören. Also bleibe ich auf dieser Staatsstrasse. Die Temperaturanzeigen bei Garagen und Aptheken schwanken zwischen 32 und 33 Grad.

Ich bin richtig froh, nach Morbegno endlich eine Strasse gefunden zu haben, welche mich weg vom Verkehr und auf die gewĂĽnschte Seite des Comersees bringt. Mit den ersten Blicken auf den Comersee mache ich fĂĽr heute Schluss.

Ein schöner Tag, trotzdem dem letzten Drittel der Strecke, das eher der Kategorie “lieber nicht wieder” zugeordnet werden muss.

zum Fotoalbum dieser Reise
Wo wurden die Fotos dieser Reise gemacht?

Print Friendly, PDF & Email
Heute auf dem Rad
Vormittag
Fahrrad

Roubaix mit Anhaenger

141.9KM

1685 HM
07:37 H

Nachmittag
schoenster_Sonnenschein

0 Grad

schoenster_Sonnenschein

30 Grad

Autor: Urs

Würde mich eher als Tourenfahrer bezeichnen. Radfahren war schon in der Jugendzeit meine Leidenschaft. Doch auch dann schon eher für lange Ausflüge. Mit der Zeit gesellten sich die Fotographie dazu und teilweise beruflich bedingt auch das Interesse an IT, an Software. Damit war der Grundstein für dieses Weblog gelegt. Seit dem Jahre 2004 schreibe ich hier ziemlich regelmässig über meine Fahrten.

Kommentare sind geschlossen.


Mein Rad ist gerade hier:

Mehr Details sind hier zu finden