Für den Nachmittag war Regen angesagt. In Alpennähe hätte man grössere Chancen auf schönes Wetter, sagten die Meteorologen.
Es brauchte zwar ein bisschen Selbstüberzeugung und guten Willen, an einem Sonntagmorgen bereits so kurz nach dem Morgenessen den Renner auf die nasse Strasse zu stellen. Es hatte schliesslich die ganze Nacht geregnet, noch hingen die Wolken schwarz und schwer am Himmel. Doch gegen Süden, gegen die Alpen hin, hellte sich der Himmel bereits deutlich auf. Es dauerte dann allerdings noch über eine Stunde Fahrzeit, ich war bereits ein ein rechtes Stück das Reusstal hinaufgefahren, bis die Strassen endlich meist trocken waren. Doch dann schien auch die Sonne, die Wärme erinnerte an goldene Herbsttage.
Nur das mit dem “Föhneffekt”, dass die Alpen so deutlich und nahe erscheinen, wollte anfänglich nicht recht funktionieren. Von SĂĽden drĂĽckte das Regenwetter ĂĽber den Alpenkamm. Die Bergspitzen waren umhĂĽllt von dicken, weissen Wolken. Die Sicht recht dunstig.
Mein Plan war es, an den Zugersee zu fahren, dann westwärts hinüber nach Hochdorf, anschliessend das Seetal über Lenzburg hinunter und so wieder nach Hause zu kommen. Möglichst noch bevor der Föhn zusammenbrach und der Regen einsetzte. Während der Fahrt vom Zugersee hinüber zum Seetal versprach ich mir auch, vielleicht das eine oder andere schöne Sujet von den Alpen oder vielleicht von farbigen Bäumen einzufangen. Aber vor allem genoss ich die Wärme, die Sonne und die vereinzelt schönen Ausblicke hinüber zu den Alpen. Zudem war es merkwürdigerweise fast windstill. In Zusammenhang mit Föhnlagen, muss das ja nicht unbedingt immer so sein.
Beim Erreichen des Seetals, warf ich ich nochmals einen letzten Blick zurück. Ich wählte heute die westliche Seite für die Fahrt dem Baldeggersee entlang. Diese Seite hat in der Regel deutlich weniger Verkehr, ist aber auch gut ausgebaut. Zudem sieht man von dieser Seite viel besser auf den Baldeggersee. Der lag heute ganz schwarz und fast wie ein Spiegel im Tal. Die umliegenden Hügel und herbstlich gefärbten Bäume spiegelten sich darin. Allerdings sind die meisten Blätter von den Bäumen schon herabgefallen, oder zu rostroter/bräunlicher Farbe mutiert.
Je weiter ich nun das Seetal hinunterfuhr, desto weniger oft fand die Sonne den Weg durch die Wolken auf die Strasse. Der Himmel bedeckte sich langsam immer mehr. Mit dem Erreichen des Aaretales, kurz noch Lenzburg, wurde ich auf meinem Heimweg von einem angenehmen RĂĽckenwind unterstĂĽtzt.
Zu Hause angekommen, dauerte es dann noch etwa eine Stunde bis der Regen tatsächlich einsetzte. Schön, wenn die Wetterprognose so präzis ist.
817 HM | |||
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