Nach der unerwartet langen “Zwangspause” auf der Rolle, wurde mein inneres Drängen, endlich mal wieder ein paar Kilometer auf der Strasse zu fahren, immer grösser. Die vorbeischwebenden Niederschlagszellen könnten am frĂĽhen Nachmittag gemäss Niederschlagsradar vielleicht eine kleine Regenpause einlegen. Ich werde bereit sein.
Das Mittagessen war vorbei, der Himmel rabenschwarz, am Horizont wurde es hell. Es regnete nicht. Die Strassen waren aber nass, wie nach dem grössten Gewitter. Teils vom Regen aber auch sehr viel wegen des Schmelzwassers des mittlerweile grauen und schwarzen Schnees entlang der Strassenränder. Anfänglich hielt ich mich an die grösseren Hauptstrassen und hoffte dort auf etwas mehr Trockenheit. Doch es spielte überhaupt keine Rolle, ob grosse oder kleine Strassen, es war alles nass. So richtete ich meine Fahrt eher nach den Wolken und den vermuteten Niederschlägen vom Himmel.
Ich fuhr ein StĂĽck das Aaretal hinauf bis Schinznach, dann hinĂĽber nach Oberflachs. Danach in Richtung Staffelegg war das Schenkenbergertal aber wettermässig “zu”. So fuhr ich wieder aus dem Tal heraus, um den Bözberg herum, hinauf in Richtung BĂĽrensteig. Ein paar Regentropfen fielen, dazu schien tatsächlich auch die Sonne. Das konnte nicht schlimm sein.
Die Bürensteig überquere ich bei Sonnenschein. Ich mache mich sofort an die Abfahrt. Kalt und nass drückt mittlerweile die Feuchtigkeit durch die Hose. Unten im Tal, kurz vor dem Rhein eine erste Nebelschwade. Geradeaus, in Richtung Deutschland, ist der Himmel schwärzer als jemals zuvor. Ich fahre dem Rhein entlang aufwärts, in Richtung Aaremündung bei Koblenz.
Nicht nur gefühlt, sondern auch gemessen mit meinem Garmin Edge 500 ist es hier im Rheintal ganze drei bis vier Grad kühler als im Aaretal. Ob ich da gerade an die nächste, kühlere Unwetterfront gefahren bin, die vielleicht schon von Westen her ihren kalten Atem vor sich her bläst?
Bei Leibstadt nehme ich die Abkürzung über den Hügel nach Leuggern. Die Nässe ist mittlerweile auch durch die Schuhe gedrungen. Auf dem Hügel, vor der Abfahrt nach Leuggern, noch schnell ein Foto machen, denn die vereinzelten Regentropfen bereiten mir etwas Kummer. Anschliessend hinunter nach Döttingen, den nächsten kleinen Hügel hinauf auf die Hochebene von Würenlingen. Plötzlich bläst mir ein stürmischer, warmer Wind entgegen. Tatsächlich zeigt das Garmin jetzt wieder sechs und sieben Grad an.
Der warme und stürmische Wind bringt es sogar fertig, die Strasse etwas anzutrocknen. So werde ich wenigstens nicht noch weiter mehr nass. Als ich zu Hause ankomme, ist es in Richtung Deutschland immer noch rabenschwarz, während über unserer Gegend sich ein fast wolkenloser Nachthimmel zeigt.
Hat gut getan, auch wenn es gar nass war.
596 HM | ||
---|---|---|
Grad |