Es war heute zum ersten Mal, dass ich das gewagt habe. Die Quartierstrassen waren bei der Abfahrt noch “rutschfest”. Wohl sah man die Eisflecken im Licht der Fahrradlampe glitzern, doch die ĂĽbrige halbwegs trockene Strasse, liess den ersten Bremsversuch gelingen.
Die Fahrt auf der Hauptstrasse war dann anfänglich wegen des bereits ausgestreuten Salzes sowieso kein Problem. Entlang der üblicherweise feuchten Waldränder zwischen Turgi, Baden und Neuenhof lag heute Schnee. Mit dem Mountainbike war das aber kein Problem.
Nach Neuenhof führt der Radweg oftmals über separate Radwege oder Troittoirs, entlang der Hauptstrasse. Da war allerdings noch nicht gesalzen. Auch nach der Durchfahrt des letzten Schneepfluges, muss es nochmals geschneit haben. Gut spürbar war der erhöhte Rollwiderstand auf dem körnigen Schnee. Kam noch ein kräftiger Gegenwind dazu. Erstaunlich allerdings, wie stark das Licht der Beleuchtung vom Schnee reflektiert wird. Auch sonst schien die Gegend viel heller als üblich zu sein.
Der letzte Teil der Fahrt, vom Stadtrand durch die Stadt, war der am wenigsten Erfreuliche: Viel hingeworfenes Salz hatte fast allen Schnee zu einer richtigen Wasserlache zerfliessen lassen. Es dauerte nicht lange, bis die ersten Wasserspritzer den Weg durch die Kleider auf die Haut fanden. Tja, Wasserabstossend ist halt nicht Wasserdicht, aber fĂĽr die letzten 10 Kilometer wollte ich mir die MĂĽhe der ganzen Ăśberzieherei der Regenkleider nicht machen.
Für den Heimweg waren die meisten Strassen trocken, noch wenige vereiste, oder zu Eis gefrorene Stellen auf den Radwegen waren zu meistern. Den grüssten Teil der Strecke konnte ich wie sonst üblich durchrollen. So gelang es mir sogar, einen grösseren Teil des Zeitverlustes vom Morgen, wieder aufzuholen.
Vor kurzem habe ich einen Kollegen getroffen. Der macht auch regelmässig Sport auf dem Arbeitsweg. Er gab mir folgenden Tipp: “Du entschliesst dich am Abend vorher zu fahren. Wenn du am Morgen aufstehst, alle Kleider bereit sind, dann darfst du dich nicht mehr fragen, soll ich fahren oder nicht. Die einzige Frage darf dann nur noch nach dem WIE sein: Renner oder MTB. So kann die Antwort niemals mehr ein JA oder ein NEIN sein. So kam es, dass ich heute zum ersten Mal auf dem Arbeitsweg, einen grösseren Teil ĂĽber Schnee und Eis zurĂĽckgelegt habe. So schlimm war das gar nicht. Vielleicht war es nicht einmal das letzte Mal.
Danke, hat funktioniert, wenigstens das erste Mal.
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