So auf den ersten Blick, kam es mir zwar eher vor wie eine neue Art von Geocaching. Nachdem ich mich ein paar Mal an verschiedenen Orten eingecheckt hatte, wollte ich nun doch wissen, was denn von dieser Applikation mit dem Haken auf blauem Grund, dem foursquare wohl der Mehrwert sein könnte.
Auch dies wieder einmal eine Applikation zum “Freunde finden” und Freunde an seinen eigenen Erlebnissen teilhaben lassen oder einfach mit den eigenen Meldungen zutwittern, zu(face)-booken oder sonst irgendwie zuspamen und zutexten? Das vielleicht der eher negative erste Eindruck der Applikation.
Sage wo du bist, fotographiere wo du bist, gib Tips über den Ort wo du bist, dies nur ein paar der aufmunternden Worte zum Gebrauch der Applikation. Kennen wir doch alles schon von Twitter. Alle zwitschern und keiner hört zu.
Doch foursquare scheint anders zu funktionieren:
Foursquare bĂĽndelt die Fotos, Tips und Meldungen ortsgebunden, bis hinunter zum einzelnen Platz, zum einzelnen Geschäft. Es interessiert hier also nicht die Person, oder der “Freund”, sondern vor allem der Ort, der Platz, das Unternehmen.
Sollte man sich mal als erster an einem Ort oder auf einem Platz befinden, kann man den auch selber erfassen und so für weitere Besucher öffnen.
So viel Erfahrung habe ich selber zwar noch nicht mit der Applikation. Es scheint sich aber bei den Orten und Plätzen doch einiges an Infürmationen anzusammeln. Wie immer in solchen Fällen, bleibt es dem Leser überlassen, diese Infürmationen auszuwerten und allenfalls weiter zu verwenden und zu interpretieren.
Könnte mir schon vorstellen, dass bei der Suche nach Hotels, Restaurant, Aussichtspunkten, aber auch bei so “banalen” Sachen wie dem örtlichen Lebensmittelverteiler oder dem Veloladen um die Ecke, doch einiges an Infos zusammen kommen könnte, woraus man auch seinen eigenen Nutzen ziehen kann.
Und da beginnt wahrscheinlich die Ăśberlegung von foursquare: ein solches System kann nur mit aktuellen InfĂĽrmationen zum Leben erweckt werden. Also werden alle Benutzer von Handys dazu animiert möglichst viele Meldungen zu machen. Als Belohnung gibt es sogenannte “Badges”, eine Art digitaler Pin. Pin’s wiederum gibt es anlässlich aller möglichen Momente und Events. Schon alleine die Anmeldung und das erste Check-in ergibt den Newbie-Badge, dreimal am gleichen Ort einchecken gibt den Local-Badge. Mehr habe ich selber noch nicht. Doch im Verzeichnis von foursquare sind es mittlerweile 35 mögliche Auszeichnungen. Auch der Wettkampf unter den Teilnehmern zum Einsammeln möglichst vieler Badges wird gefĂĽrdert.
Wie mir scheint, funktioniert dieses Konzept recht gut, vielleicht sogar besser, als jenes von Google, bei dem ja auch über ausgewählte Unternehmen, meist Hotels und Restaurants, Hinweise und Bewertungen erfasst werden können. Bei Google allerdings ohne das ganze social-Beigemüse, wie Meldungen auf Twitter und Facebook.
Ich denke gerade für Leute die unterwegs sind, viele Erfahrungen an vielen verschiedenen Orten machen, oder auch Möglichkeiten für günstige Einkäufe, Übernachtungen, Vergnügungen aller Art, Ausflugsziele, Besuchsmöglichkeiten von Museen und Zoos suchen, oder überhaupt kein tolles Angebote verpassen wollen, ist das eine gute Möglichkeit zur Mitteilung oder auch zum Nachschauen. Kein Wunder fürdert foursquare auf, möglichst viel zu berichten.
Ăśbrigens kann das ganze social-BeigemĂĽse, wie die Online-Meldungen auf Twitter oder Facebook auch abgeschaltet werden.
Um den Kreis zurĂĽck zum Titel des Postings zu schliessen: Unter all den Meldungen ĂĽber Firmen, Orte und Plätze, findet sich doch auch ab und zu mal eine “weniger gĂĽnstige Aussage”. Ich könnte mir schon vorstellen, dass bei öfteren schlechteren Meldungen, mindestens aus der Community der foursquare-Anhänger, das eine oder andere Unternehmen weniger rasch besucht wird.
Ich glaube, ich mach hier mal eine Zeitlang mit. Denn auf meiner nächsten längeren Fahrt mit dem Renner, der Sommer 2012 kommt bestimmt, bin ich ja vielleicht auch dankbar für einen guten Tip zu einem feinen Restaurant oder einem günstigen Hotel.