Dies die drei Höhepunkte meines heutigen Ausfluges.
Es dauerte bis weit nach dem Mittag, bis die Sonne den Durchbruch durch den Nebel endlich schaffte. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits eine kleine Aufwärmschlaufe über Villnachern gedreht und war gerade in der Auffahrt zum Bözberg. Die Sonne schien zwar, sogar ein Schattenwurf auf der Strasse war zu erkennen, doch das ganze kam nicht über den Eindruck eines trüben Milchglases hinaus.
Auf dem Bözberg gibt es eine Bäckerei. Ihr Standort ist problemlos zu erkennen, hat sie doch einen Bäcker am Strassenrand stationiert. Diesmal war er sogar “saisongerecht” mit einem paar Ski und einer wärmenden Jacke angezogen. Nur Schade, dass sich diese Bäckerei fĂĽr mich praktisch vor der HaustĂĽre befindet.
Anschliessend stürzte ich mich durch den eisigen Gegenwind ins Fricktal hinunter. Immer leichten Druck auf die Pedale, damit sich die Kälte nicht allzu schnell unter meinen Kleidern festkrallen konnte. In Frick dann rechts weg auf den Kaistenberg hinauf. Oben einen kleinen Zwischenhalt für das Foto und die tropfende Nase. Doch bald ging es weiter, abermals ziemlich steil hinunter nach Kaisten.
Kaisten hat sich bereits voll auf die Fastnachtszeit vorbereitet. Über der Strasse hängen jede Menge kleine Fähnchen, kaum ein Platz vor dem Haus, wo nicht irgend eine Hexe oder sonst was, meist ziemlich riesengrosses steht und die anstehende närrische Zeit ankündet.
Von Kaisten bin ich dann über Laufenburg an den Rhein gefahren und ihm bis nach Leibstadt hinauf gefolgt. So kam ich in den Genuss von knapp 15 Kilometern, fast topfebener Strasse. Was macht da, der rollengeschädigte Velofahrer? Er beginnt die Umdrehungen der Pedalen, die Trittfrequenz, zu zählen. Bei mehreren Stichproben, habe ich mit Genugtuung festgestellt, dass ich selbst auf einer solchen Strasse mit einer Trittfrequenz von knapp 100 kurble. Wobei zu sagen ist, dass die Verhältnisse heute Nachmittag vermutlich ideal für so etwas waren. Fast topfebene Strasse, kaum Störungen vom Verkehr, keine Rotlichter und dergleichen, vielleicht ein bisschen Rückenwind und die Sonne im Nacken. Mit der Zeit breitete sich von den Beinen ausgehend eine richtige, wohlige Wärme in den ganzen Körper aus, bis in die Fingerspitzen. Nur die Zehen mussten weiter in der Kälte leiden.
In Leibstadt nahm ich dann die Abzweigung rechts weg nach Leuggern und dann in Richtung Mandach und Rotberg. Die Strasse begann hügelig zu werden. Ich versuchte noch eine Zeitlang meine Trittfrequenz beizubehalten. doch irgendwann vergass ich dann weitere Kontrollzählungen zu machen. Es geht ja auch so, und die Wärme blieb mir wegen der Hügel, auch ziemlich gut erhalten. Auf dem Rotberg habe ich mir dann die gelbe Jacke übergezogen. Denn die Abfahrt ist hier relativ lang und endet in Villigen, einem meist feuchten und kalten Flecken. Anschliessend würde ich bis nach Hause kaum mehr die Chance haben, mich an einem Hügel nochmals aufzuwärmen.
Ab Villigen, also während der letzten paar Kilometer bis nach Hause, lieferte ich einem Postauto noch ein kleines Rennen ab. Klar, er musste noch ein paar Mal anhalten, während ich ein paar Abkürzungen nehmen konnte. Es reichte mir aber immerhin noch, in seiner grünen Welle durch die Stadt Brugg zu fahren. Auch das macht warm.
889 HM | ||
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