Gestern Abend hatte ich Gelegenheit einem kurzen Vortrag und Präsentation zum aktuellen Stand der Arbeiten für das Projekt Vision Mitte beizuwohnen. Es handelt sich dabei um ein Projekt bei dem das Zentrum der beiden Gemeinden Brugg und Windisch massiv aufgewertet werden soll.
Vor Jahren begann schon die Planung. Doch die Realisierung ist mittlerweile auch schon weit fortgeschritten. Am auffälligsten sind derzeit die bereits abgeschlossenen Umbauten zwischen dem Bahnhof Brugg und den Kabelwerken Brugg. Noch nicht ganz fertig ist derzeit die neue Mehrfachturnhalle eingangs Brugg, zwischen der Bahnlinie und der Aare. Dieses Gebäude wurde schon mehrmals in der Zeitung erwähnt. Nicht zuletzt auch deshalb, weil dort für die Montage des eher spektakulär anmutenden Daches der weitherum grüsste Kran verwendet werden musste.
Wie in Brugg/Windisch ĂĽblich, muss bei jedem Bauloch mit Zeugen aus der Römerzeit gerechnet werden. Das weiss man natĂĽrlich und deshalb sind dazu auch gerade im Gebiet des Bahnhofes noch grössere Löcher vorhanden, worin sich bis vor kurzem die Kantonsarchäologen “umgeschaut” haben. Mit den ganzen Erkenntnissen aus frĂĽheren Grabungen, teilweise auch Rekonstruktionen und Modellierungen rund um das damalige Legionärslager Vindonissa, ist der Legionärspfad entstanden. Ein durchaus sehenswerter und erlebenswerter Rundgang. FĂĽr die ganz gwundrigen Gäste liegt sogar noch eine Ăśbernachtung nach Art der Legionäre auf einem 50cm breiten Strohlager drin.
Der Durchfahrtsverkehr durch Amplikon (Insiderbegriff für Windisch wegen den vielen Ampeln entlang der Hauptstrasse), wird derzeit massiv wegen Umbauarbeiten an dieser Hauptstrasse, gestört. Die zahlreich vorhandenen Ampeln werden durch die moderneren Kreisel (wird aus Amplikon vielleicht Kreislikon?) ersetzt. Dazu soll dann nach dem Umbau ein Grossteil des Verkehrs beruhigt und umgeleitet werden. Es entstehen neue Grünzonen. Man spricht sogar von einem Grünstreifen zwischen den beiden Fahrspuren.
Aber nicht nur im Zentrum wird sich in nächster Zukunft noch einiges verändern, sondern auch ausserhalb der Zentren. Weil in Windisch die Fachhochschule Nordwestschweiz (ehemals HTL Windisch) durch das neue Bildungskonzept massiv aufgewertet wurde, erwartet man einige Zuzüger in die Region. Unter anderem auch deshalb wird seit Jahren einiges in unsere nahen Auenlandschaften entlang der Aare investiert. Besonders viel Gewicht wird nun seit neuestem der Entwicklung, der Präsentation, vielleicht auch der touristischen Vermarktung des Wasserschlosses beigemessen. Zur Erinnerung: im Wasserschloss, dem Zusammenfluss von Aare, Reuss und Limmat fliesst mehr als die Hälfte des Wassers, das einmal die Schweiz verlässt. Das allermeiste Wasser der Nordseite der Schweizer-Alpen fliesst ein paar Kilometer weiter unten, unterhalb des Klingnauer Stausees, in den Rhein. Der Rhein, bringt dann noch den restlichen Teil der nördlichen Entwässerung mit.
Als Einwohner von Brugg bekommt man ja zwar einiges mit. Ein paar Mal haben wir auch schon dazu an der Urne unsere Stimme abgegeben. Dennoch: eine so umfassende und interessant vorgetragene Situationsbestimmung, fehlte mir noch, um wieder einmal den ĂĽberblick zu bekommen.