Nach zwei Wochen Ferien und anschliessend vier Wochen mit dem Fahrrad zur Arbeit, sass ich heute Morgen also nach sechs Wochen das erste Mal wieder im Zugsabteil. Es kam mir alles so eng vor. Aus den Lautsprechern Kopfhörern des Typs mir gegenüber drang das Tufta-tufta unüberhörbar an mein Ohr. Der Typ neben mir spannte seine Zeitung durch das Abteil auf. Das schien aber niemanden zu stören. Sie, diagonal gegenüber, sass zusammengekauert über ihrem Handy und tippte fleissig SMS in alle Welt. Dazu hängt ein Duft von irgendeinem furchtbar süssen Getränk im Wagen.
Die immer wieder so wichtigen Durchsagen der Zugbegleitung in Deutsch, Französisch und Englisch fehlen auch nicht. Zuerst ab Band und anschliessend ergänzt vom Zugbegleiter. Vorgetragen in knatterndem, wackelkontaktgestörtem Rhythmus. Es könnte sich ja in dem Pendlerzug auch tatsächlich mal ein Tourist befinden, der vielleicht froh ist, wenn er zu früher Morgenstunde aus seinem Nickerchen über der Zeitung geschreckt wird.
Nach sechs Wochen ziemlicher Reise- und Bewegungsfreiheit, muss ich mich wohl wieder an engere Verhältnisse und “touchierendes” Nebeneinander gewöhnen.