Nach mittlerweile immerhin schon weit über 30 Fahrten, alleine auf dem Arbeitsweg in die nördliche Hälfte der Stadt Zürich, wird die Kurblerei zur Routine. Offensichtlich erreiche ich auch immer etwa die selben gefahrenen Zeiten. Wobei ich mir jetzt in der Dunkelheit und im Thermoanzug ein paar zusätzliche Minuten genehmige. Damit erreiche ich dann den Arbeitsort nicht mehr ganz so verschwitzt wie im Sommer und kann dann am Abend wieder in fast ganz trockene Kleider schlüpfen. Es ist nämlich so, dass die Kleider im Garderobenschrank kaum trocknen und im Büro möchte ich meinen Kollegen und Kolleginnen den Anblick einer Wäscheleine ersparen.
Heute Abend fuhr ich ein weiteres Mal durch das Wehntal nach Hause. Der Nebel hing tief. Mittlerweile sind auf den paar Kilometern Landwirtschaftsgelände auch die allermeisten Maisfelder geerntet. Ein Grossteil der Felder ist umgepflügt und teilweise schon wieder mit neuem Gewächs versehen worden. Auch bei dem ziemlich grossen Feld mit Kürbissen ist das Kraut nun verdorrt und die Kürbisse liegen einfach so auf dem Acker herum. Es handelt sich um die grünen, ziemlich Grossen.
Die Bäume sind zwar noch farbig, doch über die Felder bläst heute Abend ein sehr kühler Wind, fast so, als ob der Herbst bereits dem Winter die Türe einen Spalt geöffnet hätte. Irgendwie liegt eine gewisse Melancholik über der Gegend. Auch die Laute, das Geklapper der Pferdehufe auf dem geteerten Weg, tönt gedämpft. Kaum ein Geräusch, kein Vogel der zwitschert, kein Hund der bellt. Der Horizont verschwindet im Schleier des Nebels und der Dunkelheit. Manchmal habe ich es sehr gerne, wenn es auf dem Heimweg etwas ruhiger zu und her geht. Nach dem Dauerlärm und der Hektik des Grossraumbüros können solche Momente wohltuend sein.
Vom Sportplatz in Niederweningen geht es ein paar Meter hinauf, ein paar links-rechts-Kurven, eine Abzweigung, Geholper über das Firmenareal der Bucher Guyer Landmaschinen dann auf den Radweg der Surbtalstrasse. Die Träumerei von Herbst und Winter hat ein jähes Ende, der Feierabendverkehr hat mich wieder, wenigstens für die nächsten paar Kilometer.
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