Freundlicherweise projiziert unser Wecker die Aussentemperatur an die Decke des Schlafzimmers. Das Minuszeichen heute morgen vor den Ziffern kam zwar nicht ganz unerwartet, doch Ende Oktober habe ich noch keine Lust, bei Minusgraden in dunkler Nacht mit dem Renner unterwegs zu sein. Als dann der Nachbar bei laufendem Motor auch auch noch die Scheiben an seinem Wagen zu schaben begann, da schwand meine letzte Willens-Kraft wie Eis an der Sonne dahin. Da nützte es auch nichts mehr, dass die Thermo-Kleider schon alle bereit lagen. Ich kehrte mich nochmals unter der Decke und nahm dann den nächsten Zug.
Dabei hätte es eine schöne Fahrt geben können. Praktisch wolkenloser Himmel, flächendeckender Raureif soweit das Auge reichte, knisternde und blitzende Stromabnehmer des ÖV an den Fahrleitungen. Aus der Limmat dampfte das Wasser, dahinter die noch farbigen Bäume im Morgenlicht. Irgendwie märchenhaft.