Als Aargauer unterwegs

Spass auf schmalen Reifen

Cassis-de-Dijon

Normalerweise ist man ja versucht, neue oder wenigstens unbekannte Begriffe, mit irgend etwas Bekanntem zu verbinden. Das ist im Falle von “Cassis-de-Dijon” relativ schnell passiert.

Ein paar Sträucher der schwarzen Johannisbeere, der Grundlage für den Cassis-Sirup, haben wir selber im Gärten stehen. Jahr für Jahr pflücken wir schliesslich davon ein paar Kilo. Aus den meisten Beeren gibt es Konfitüre ein paar landen im Birchermüesli, im Fruchtsalat oder auf der Fruchtwähe. Dijon ist eine Ortschaft in Frankreich, irgendwo zwischen Paris und Basel. Zusammen ergibt das dann mindestens einen Sirup aus Frankreich, vielleicht sogar einen Likör aus Frankreich.

Aber warum kümmert sich plötzlich scheinbar die halbe Politik, wenigstens die, die sich nicht mit den USA und der UBS streiten müssen, um diesen Sirup oder Likör?

Da wurde wieder einmal fĂĽr einen relativ komplexen Sachverhalt ein einfacher und einprägsamer Begriff gefunden. Wenigstens fĂĽr die, die ihn damals geprägt haben. Es war vermutlich um das Jahr 1979 als ein Bauer aus Dijon versuchte, seinen Likör im Ausland abzusetzen. Das hat wohl nicht funktioniert, denn das Ausland hat ja selber Likör, wohl den besseren, vielleicht aber auch nur den teureren. Jedenfalls musste nach vermutlich viel Streitereien, sogar der Europäische Gerichtshof entscheiden. Was dabei herauskam, kann in Wikipedia nachgelesen werden. In der Kurzfassung etwa: “Was im Ausland ordnungsgemäss hergestellt wurde, soll auch im Inland verkauft werden können”. Dies sollte aus damaliger Sicht, wenigstens innerhalb der EU GĂĽltigkeit haben.

Falls nun die Schweiz ebenfalls dieses Cassis-de-Dijon-Prinzip übernehmen sollte, heisst das dann auch, dass wir, um bei meiner mir bekannten Umgebung zu bleiben, EDV-Geräte mit deutschen Steckern importieren würden? Die mit den zwei Beinchen statt deren drei? Zur Zeit sind bei uns in der Wohnung bei etwa der Hälfte der Steckdosen, die Löcher versenkt. Also bei der anderen Hälfte der Steckdosen wären ja die deutschen Stecker kein Problem. Und auf meinen Velofahrten im Ausland müsste ich auch nicht dauernd ein Säckchen voll Adapter mitnehmen, um unsere dreibeinigen Stecker doch in die Steckdosen stecken zu können.

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Autor: Urs

Würde mich eher als Tourenfahrer bezeichnen. Radfahren war schon in der Jugendzeit meine Leidenschaft. Doch auch dann schon eher für lange Ausflüge. Mit der Zeit gesellten sich die Fotographie dazu und teilweise beruflich bedingt auch das Interesse an IT, an Software. Damit war der Grundstein für dieses Weblog gelegt. Seit dem Jahre 2004 schreibe ich hier ziemlich regelmässig über meine Fahrten.

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