… haben wir heute sozusagen von unserer Aussichtsplattform im 15. Stock unseres BĂĽrogebäudes herannahen sehen. Die ersten paar Anläufe am Morgen und am frĂĽhen Nachmittag nahmen sich im Vergleich zur wirklich grossen Böe am späteren Nachmittag wie erste kleine Versuche aus. Es muss kurz vor fĂĽnf Uhr am Nachmittag gewesen sein.
Über dem Gelände des nahen Flughafens wurde es richtig dunkel. Die typischen Regenfetzen hingen wie ein Vorhang unter den Wolken. Der Wind, oder vielleicht waren es ja wirklich Sturmböen, fegte durch die Strassen. Bauabschrankungen wurden umgeworfen. Einzelne Beleuchtungskandelaber bogen sich regelrecht. Habe gar nicht gewusst, wie elastisch diese Dinger sein können. Die Bäume an der Allee wehrten sich heftig gegen den starken Wind, wollten immer aufstehen. Aber es nützte alles nichts. Blätter flogen durch die Luft, abgebrochene Äste blieben liegen. Eine Warntafel löste sich von einer Abschrankung und flog direkt unter ein parkiertes Auto. Sogar einen langen runden Baumstamm, rollte der Wind vor sich her.
Mit einem Mal klatschte der Regen an die Fensterfront. Nicht erste einzelne Tropfen, sondern gerade so, als ob einer einen Eimer voll Wasser an die Front geschüttet hätte. Der Wind fegte weiter. Auch über das Dach des nahen Parkhauses. Er schob das Wasser regelrecht schubweise an den Dachrand, wo es sich stiebend wieder mit dem anderen Regen vermischte. Kein Regenschirm war diesem Ungemach gewachsen. Alle verdrehten sich.
Doch mit einem Mal war der Spuck vorbei. Kein Regen mehr, kein Wind mehr. Fast wie ein Abschlussfeuer leuchtete ein Regenbogen sekundenlang ĂĽber dem Gebiet, bevor auch er wieder erlosch.