Nämlich dann, wenn man morgens kurz nach sieben vom 15. Stock ungehindert gegen Osten schaut. Dort, wo sich die letzten Wolken der Nacht langsam von Schwarz über Lila, Rosa, Rot bis hin zu Gelb verfärben. Bis dann doch die Sonne zwischen zwei Wolkenbänken durchscheint. Da immer noch der Baukran vom Gebäude nebenan dasteht, erhält man zugleich auch einen eindrucksvollen Anschauungs-Unterricht, wie die Sonne immer weiter im Süden hinter den Bergen zum Vorschein kommt. Im Hochsommer zeigte sie sich jeweils recht deutlich links vom Baukran, während sie jetzt so weit rechts aufsteigt, dass der lange Auslegearm des Krans nicht mehr hinreichen mag.
Am Abend dann auf der anderen Seite des Gebäudes, der Blick nach Westen. Noch glaubte man, das dauere eine Ewigkeit bis die Sonne hinter den Hügeln verschwindet, und doch, beim nächsten Blick erlöscht bereits das letzte Glimmen eines lilablauen Himmels und kippt ins Schwarze.
Gute Nacht, wir sehen uns dann am Morgen wieder auf der andern Seite …