Die Etappe könnte auch als Durchfahrt durch die Korn- und Gemüsekammer Frankreichs benannt werden. Gestern beim Hinflug nach Paris überraschte mich der Anblick der vielen braunen Flecken. Dass es Spuren der Trockenheit sein könnten, wollte ich nicht glauben.
Nach einem typisch französischen Morgenessen mit fettigen, weichen, luftigen Gipfel und Stücken von Pariserbrot, sowie allerlei weiteren Zutaten wie Käse und Fleisch, nebst Obst, Joghurts und Aufstrichen, machten wir uns auf den Weg. Da das Wetter mit seinen dunklen Wolken nichts Gutes versprechen konnte, zogen wir gerade von allem Anfang unsere Regenschütze über.
Der Weg wird die nächsten paar Tage vor allem in südöstlicher Richtung zu den Alpen führen. Der Wind bläst von Südwesten her, also rechts vorne. So hat dann die ganze Gruppe etwas davon und nicht nur der arme Gruppenleiter.
Wir haben Etampes bald verlassen und fuhren nun auf meist sehr guten, aber wenig befahrenen Strassen buchstäblich Kilometerlang durch Getreidefelder. Hie und da etwas GemĂĽse, vielleicht auch Sonnenblumen oder Mais und zwischendurch auch mal ein kleines Waldgebiet. Die Gegend ist zwar flach aber destotrotz sehr hĂĽgelig. Die Dörfchen sind sehr unterschiedlich. Die einen scheinen fast verlassen, bestehen auch aus vorwiegend alten Häusern, während sich andere regelrecht herausgeputzt präsentieren. An den Häusern und in den Vorgärten wachsen viele Blumen. Das Gebiet scheint “Le Loiret” zu heissen, denn entlang der Strasse wird der Tourist immer wieder begrĂĽsst und verabschiedet mit eben dieser Bezeichnung.
Mittagessen nahmen wir in Bellegarde, beim Chinesen ein. Ein Buffet mit Reis und der chinesischen KĂĽche. Mich interessierten vor allem die verschiedenen Zubereitungen von Pouletfleisch. Auch das Dessertbuffet mit Ananas und allerlei zuckerigen Sachen schmeckte.
Am Nachmittag kamen wir dann immer näher an die Loire, überquerten sie auch ein paar Mal und hatten sogar Gelegenheit in Sully sur Loire, eine Foto von diesem Schloss zu machen. Gegen Abend fuhren wir dann in Gien ein.
Seit dem Morgen hat sich die Landschaft deutlich verändert. Fast keine Getreidefelder mehr, dafür vermehrt Gras und Milchkuhhaltung. Kurz vor Gien haben wir ein riesiges Viadukt gekreuzt. Ob das ein mögliches Überbleibsel der Römer ist? Auch bei der Brücke in Gien über die Loire würde mich ein römischer Ursprung nicht verwundern. Gien ist ein wichtiger Ort in der Herstellung von Leder und Porzellan. Zudem steht direkt neben der Brücke auch eine riesige Kirche, vielleicht auch Kathedrale.
Das heutige Nachtessen wurde uns auf Porzellan-Tellern aus Gien serviert. (Habe extra unter den Teller geschaut)
Heute Morgen habe ich mich bei den Geniessern, der langsamsten Gruppe, eingeteilt. Doch heute Abend während des Essens habe ich den Entschluss gefällt, mich zur nächst stärkeren Gruppe umteilen zu lassen. Ich glaube, es könnte etwas mehr drin liegen, als ein 21er Schnitt, trotz Gegenwind.
752 HM | |||
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