Gestern Morgen in der Zeitung gelesen, dass wir wahrscheinlich doch keine weisse Weihnacht haben werden. Nur wenig später, beim Blick aus dem Tramfenster und während der Kurvenfahrt durch die Quartiere, fiel mein Blick auf eine federleichte, schneeweise Decke. Vorbeihuschende Velofahrer oder das Tram wirbelte anfänglich alles auf. Etwas später, klebte die Pracht bereits auf dem Boden und nochmals etwas später, musste sie sich schon zur glatten Fläche verändert haben. Autoräder rutschten, Fussgänger suchten verdächtig vorsichtig ihren Weg über die Strasse.
Das Phänomen Industrieschnee hatte zugeschlagen. Doch was ist das genau?
Google hilft einem da bei der Suche nach einer Antwort:
Gemeint sind seltene, örtlich begrenzte Schneefälle, die durch freigesetzte Luftbeimengungen oder auch einfach Abwärme in der Nähe von Industrieanlagen ausgelöst werden können. Immerhin können bei einer Andauer von einigen Stunden Schneehöhen bis etwa 10 cm erreicht werden. Vor allem im November und Dezember treten die dazu notwendigen Randbedingungen auf: Minustemperaturen am Erdboden, feuchte Luft vom Boden bis etwa 1 000 m über Grund, eine ausgeprägte Inversion sowie schwache Luftbewegung. (Quelle: Wetterlexikon)
Gestern trat das Phänomen zwar in der Stadt auf. Ab und zu kann man das auch im Limmattal, rund um die Industriezone zwischen Spreitenbach und Dietikon erleben. Wobei 10 cm Industrieschnee in unserer Gegend wohl noch nie anzutreffen waren.
Nachtrag: Dass es Industrieschnee auch in grösseren Mengen gibt, hat er, aus der Gegend von Solothurn gleich umfangreich dokumentiert.