Der erste Tag in diesen Ferien mit einem makellosen Himmel. An den Bergen druckten sich wohl ein paar weisse Wölkchen herum, doch nichts was schattenspendend hätte sein können.
Der Tage begann auf einer Höhe von etwa 1400 Meter über Meer, oder im letzten Anstieg auf den Col des Saisies. Die Luft war noch angenehm kühl. Ich geniesse es jedesmal, wenn man endlich auf die Passhöhe kommt, und sich rundherum das Alpenpanorama präsentiert. Bei gut 1600 Metern Passhöhe ist das vielleicht nicht so gewaltig, aber dennoch immer wieder ein Erlebnis.
Bei der Abfahrt nach Beaufort hinunter, hatte ich ich einer Spitzkehre plötzlich den ganzen Mont Blanc in seiner ganze Grösse und ohne eine einzige Wolke vor mir zu. Das musste ich natürlich fotographieren. (Kommt später ins Fotoalbum dieser Fahrt)
Die weitere Fahrt hinunter nach Albertville fĂĽhrte wieder teils durch enge Schluchten, mit einigen Gegensteigungen, aber immer irgendwie idyllisch. Ich liebe kurvenreiche Fahrten. Es mĂĽssen ja nicht immer nur Spitzkehren sein.
Albertville ist für den Velofahrer nichts besonderes. Es gibt ein paar schöne Parkanlagen. In einer von denen machte ich kurz Pause. Aber an sonsten scheinen mir die Ausfallstrassen schlecht beschildert zu sein, man findet kaum mehr hinaus (trotz GPS!). Vermutlich wurde in den letzten Jahren hier kräftig (um-)gebaut. Ich wählte die Route unten durch, also nicht über den Col da la Madeleine.
Zuerst der Isère entlang, später der L’Arc bis nach St. Jean de Maurienne. Den ersten Teil, im Tal der Isère, fuhr ich vor allem den Dörfchen entlang. Ein ständiges auf und ab, aber dafĂĽr viel Genuss fĂĽr das Auge. Wälder wechselten sich mit Getreide und Maisfeldern ab, während im Hintergrund langsam die Bergkette vorbeizog. Dies scheint Ăśbrigens eine sehr gut und sehr dicht bewaldete Gegend, wenigstens den HĂĽgeln entlang zu sein.
Dort wo die L’Arc in die Isère floss, ungefähr auf der Höhe von Aiton, fuhr ich vermutlich auf einer ehemaligen Autobahn. (Hatte aber Radstreifen, wenigstens zeitweise). Jedenfalls standen entlang der Strasse vereinzelte Bauten “a louer”, die ganz an ehemalige Raststätten erinnerten. Auch Abstellplätze hatte es fast jede Menge. Als Fernziel der Strasse war immer wieder Turin angegeben. Als Vorteil dieser Strasse muss ich zugeben, dass ich den RĂĽckenwind genoss. Er schubste mich regelrecht während ĂĽber 40 Kilometern das Tal hinauf. Wenige Ortschaften mussten durchfahren werden. Aber: in keiner war ein Restaurant geöffnet. Ein paarmal versuchte ich es dann eben doch neben der “Autobahn”, aber auch da war nichts was nach Essen aussah. So entschloss ich mich schlussendlich, auf einer der zahlreichen Raststätten, meinen Notvorrat zu plĂĽndern.
Es ist sehr interessant zuzuschauen, wie die Gegend immer karger wird. Wohl sind es von Albertville bis nach St. Jean de Maurienne, nur gerade gut 100 Meter Höhendifferenz. Aber das Tal wandelt sich von einer breiten Ebene, mit viel fruchtbarem Gelände, zu einer schmalen Schlucht, um dann in St. Jean de Maurienne, wieder Platz für riesige Industrieanlagen mit ebenso riesigem Bahnhof, Platz zu machen.
Die Suche nach einem Hotel gestaltete sich heute äusserst schwierig. Etwa um 16:00 Uhr traf ich in St. Jean de Maurienne ein. Noch zu früh für ein Hotelzimmer. Auf meinen Aufstellungen zum Col de la Croix de Fer, waren ein paar Ortschaften aufgezeichnet. Die erste und die zweite bestanden aber lediglich aus ein paar Häusern. Das Ganze kaum so gross wie ein Weiler und vor allem, nichts was auf ein Bett oder Nachtessen hindeuten würde. Weitere Ortschaften wären noch weiter oben verzeichnet gewesen. Doch für die ganze Strecke fehlte mir einfach die Zeit. So entschloss ich mich schlussendlich, dann halt die 300 Höhenmeter zu vernichten und morgens nochmals hinaufzukurbeln. In St. Jean de Maurienne, war dann bald ein Hotel gefunden. Zwar eines ohne Nachtessen, aber dafür mit Morgenessen ab 6:30 Uhr. (Das Nachtessen habe ich in der Stadt eingenommen, und damit auch gleich die fehlenden Kalorien vom Mittag noch nachgefuttert.)
1154 HM | |||
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