Nach den gestrigen Regenfällen und Gewittern, war die Luft heute Morgen noch sehr kühl. An den Bergen hingen überall teils dicke Nebelschwaden herum. Doch schon während des Morgenessens, klärte sich die Wettersituation, hin zum besseren Wetter.
Dennoch, bei der Abfahrt in Seez war es sehr kĂĽhl. Die Strasse auf den kleinen St. Bernard ist eine der “milderen Sorte”. Meist Steigungen um 5 bis 6 %, dafĂĽr aber auch hier fast 30 Kilometer lang. Im unteren sehr oft durch waldige Strecken, und im oberen Teil, ohne den Wald, fuhr ich mehrheitlich nach unter der Nebeldecke. Diese war zwar schön schattenspendend, doch zusammen mit dem kĂĽhlenden Wind, gerade noch so an der Grenze des Fahrens in kurzen Armen und Beinen. Die Passhöhe konnte ich dann allerdings bei schönstem Sonnenschein, aber einem eisig kalten Wind ĂĽberqueren.
Auf der Passhöhe werde ich mit den Worten “en Aargauer!”, begrĂĽsst. Tatsächlich steht da ein Wohnmobil mit AG-Nummernschilder. Die Familie will wohl auch hier irgendwo in der Gegend rumkurven. Auch sonst sehe ich jetzt vermehrt Velofahrer mit Gepäck am RĂĽcken oder am Velo in Packtaschen montiert.
A propos Hannibal. Es gibt an der alten Passstrasse ein Geocache, namens Hannibal. Die einen sind der Meinung, er habe seine Elefanten-Herde nicht über den Mont Cenis getrieben, sondern eben über den kleinen St. Bernard. (Doch auch von hier, kann er unmöglich Rom gesehen haben, bestensfalls wieder Turin)
Mein Mittagessen, das letzte auf savoyischem Territorium, nahm ich auf der Passhöhe ein.
Ich hatte ja immer noch den Travel-Bug, den mir Spoony zur Platzierung auf einem Pass der Tour de France mitgegeben hatte. Am Galibier, vielleicht DEM Pass in der Tour de France, misslang mir dies, weil das Geocache zerstört war, ausgeraubt, kaputt. Hier auf dem kleinen St. Bernard, zwar nicht DEM typischen Tour de France-Pass, gelang mir die Platzierung in einem Geocache auf der Passhöhe. So ist der Travel-Bug, wenigstens wieder in der Nähe, wo er eigentlich hin gehört.
Die Abfahrt durch das Aosta-Tal bis hinunter nach Aosta, geriet zur Fototour. Immer wieder der Anblick des Mont Blanc, der hier alles ĂĽberragt. X-Mal habe ich ihn heute fotographiert.
Aber auch sonst gab es einiges zu sehen: Die Pfeiler der Mont-Blanc-Autobahn, weiss nicht wie hoch die sind, aber elegant und schmal (habe sie aber nicht fotographiert, ähnliches haben wir ja in der Schweiz im Verzascatal mit der Gotthard-Autobahn ja auch). Hingegen Wasserfälle, die kaskadenmässig den Wald herunterstürzen und zur Attraktion für Touristen gemacht werden, oder Castellos / Chateaux, fast jede Menge an fast jeder Ecke.
Auffällig ist ausserdem: das Aosta-Tal gehört ja den Italienern, doch angeschrieben ist vieles entweder nur französisch, oder dann in beiden Sprachen, italienisch und französisch. Sogar die Ortstafel von Aosta, ist mit Aosta/Aoste, beschriftet.
In den meisten Hotels, konnte ich mein Mountainbike und den Monoporter in eine Garage oder sonst eine Remise stellen. Gestern zum Beispiel, war das der Bastelkeller und mein Zimmer im dritten Stock, ohne Lift (Schlepp, schlepp…) Heute sagte der Hotelier ich könne mein Velo ins Zimmer nehmen. Er wisse, so Velo’s seien fĂĽr die Velofahrer fast wie die eigene Frau. (Ob auch er ein ehemaliger Velofahrer ist?) So schob ich dann mein Gefährt samt Anhänger und Gepäck um alle Ecken eben in ein Parterre-Zimmer. Ist deutlich einfacher so. 🙂
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