Mit der Hoffnung auf ein Bad im Luganersee oder dem Lago die Como machte ich mich heute morgen, gut ausgeschlafen (klimatisiertes Schlafzimmer) gut ernährt, gegen halb neun an die Fortsetzung von Swiss Border Ride 2006.
Kurz nach dem Start, ging es allerdings irgendwo um den Monte Bré bereits wieder ein paar Spitzkehren hinauf. Nichts besonderes, aber dennoch schweisstreibend. Die Fahrt dem Luganersee entlang war bald abgeschlossen. Schöne Villen, schöne und vor allem auch schmale Dörfchen, ganzes Ufer verbaut. War also noch nichts mit einem Bad. War ja auch noch etwas früh.
Dann ĂĽber einen HĂĽgel nach Menaggio hinunter an den Lago die Como. Irgendwie enttäuschend. Das meiste scheint private Uferpromenade zu sein, am Rest wird kräftig gebaut. Dazu fĂĽhrte ein rechtes StĂĽck der Strasse durch Tunnels. Trotz GPS wagte ich ein paarmal aussen herum. Es klappte aber nicht. Fahrverbote selbst fĂĽr “Biciclettas”, untermauert mit entsprechenden Ketten und anderen baulichen Massnahmen. So montierte ich dann halt doch meine Beleuchtung und drĂĽckte mich durch die teils kilometerlangen Tunnels. Auch an diesem See, kein BadevergnĂĽgen.
Aber da gabs noch den Lago die Mezzola, eine kleine Pfütze am oberen Ende des Lago die Como. Sehr schöne Kanalsituation zwischen den beiden Seen, doch auch hier kein Zugang, keine Strasse, nur 100erte von Metern Schilfgürtel. Beim Mittagessen in einer Pizzeria von Novate-Mezzola dann ausgedehntes Karten-Studium und GPS-Studium. Da gab es einen Weg, mitten durch die Talebene, entlang dem Flüsschen Mera.
Deshalb kurz umkehren, und dem Flüsschen entlang in Richtung Chiavenna fahren. Grosse Maisfelder wechselten ab, mit einer Art Kiesgewinnung aus dem Fluss. Dazwischen eine Motocross-Piste, verfallene Häuser, jedenfalls eher Schuttablage als Badestrand. Chiavenna kam näher und das Badevergnügen für heute war verpasst.
Die Strecke ab Chiavenna bis hier nach Promontogno, direkt nach der CH-Grenze, war für mich mit dem Anhänger gerade die Grenze des Machbaren. Den Füssen (und den Blattern vom Simplonmarsch) zuliebe, kurbelte ich mein Gefährt in die Höhe, bis hier zum Hotel Fanconi.
Viele Spuren und bauliche Massnahmen deuten darauf hin, dass das Hotel frĂĽher vermutlich eine Tankstelle war. FrĂĽher, als die Grenze zu Italien noch eine richtige Grenze war und vor allem keine Schnellstrasse um das Dorf herumfĂĽhrte. Das Velo ĂĽbernachtet heute wieder etwas einfacher, eingeklemmt in einer Art Lagerhalle fĂĽr Einbaumöbel und bewacht von einem “Bello”.
Für die, die es genauer wissen möchten: Im Moment habe ich mehr Blasen an den Händen und den Füssen als am Gesäss. An den Händen verdicken die sich langsam zu Hornhaut. Dürfte vermutlich daherrühren, dass ich den Lenker wegen der Schauklerei des Anhängers etwas besser halten muss, als sonst üblich. Marschieren in den Mountainbikes-Schuhen geht zwar besser als mit den Rennschuhen, ist aber halt auch relativ ungewohnt. Gesäss: kein Problem, das hat sich schon längst an den Sattel gewöhnt.
Etwas Sorge macht mir zeitweise die Verdauung. Nichts schmeckt mehr so, wie es sollte, und alles ist trocken. Denke, dass das am grossen Wasserkonsum liegt. Habe zum Mittagessen in der Zwischenzeit von normalem Mineralwasser über Coca-Cola nun zu Ice-Tea gewechselt. Im weiteren habe ich mir angewöhnt, an fast jedem Brunnen den ich sehe, das kochende Bidonwasser von mindestens einem der beiden Bidons jeweils mit frischem, kühlen Wasser zu ersetzen.
Details zur heutigen Fahrt | ||||
Vormittag | Nachmittag | |||
95.3 Kilometer 46.0 KM Maximale Geschwindigkeit 1237 Höhenmeter 5:09 Fahrzeit 18.4 KM/h Durchschnitt GPS-Aufzeichnung der Strecke GPS-Profil der Strecke Aktueller Stand der Kilometer in der Saison 2006 Aktueller Stand der Höhenmeter in der Saison 2006 |
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FĂĽr diese Fahrt durfte ich von
und von
als Spenden fĂĽr die Aktion Kilometer gegen die Armut entgegennehmen. Danke. |