Die fast tägliche hin- und herfahrerei zur Arbeit droht manchmal ins Eintönige, ins Langweilige, abzurutschen. Nicht alle Fahrten am Morgen fĂĽhren in einen faszinierenden Sonnenaufgang. Auch die abendlichen Heimfahrten finden ja grösstenteils entweder in der Dunkelheit statt, oder es ist noch lange nicht Zeit fĂĽr einen Sonnenuntergang. Dazwischen liegt die Winterzeit, mit zwei fast vollständigen Nachtfahrten und es gibt jede Menge Fahrten bei Nebel, Bewölkung, Nieselregen und anderen eher “lieber kein Wetter als das” – Zuständen.
Letzten Sommer habe ich ja trainiert fĂĽr unseren Gruppenevent am Inferno MĂĽrren, einem Triathlon, an dem ich den Teil des Rennrades zu bestreiten hatte. Ich musste trainieren, Geschwindigkeit und Höhenmeter waren gefordert. Dieses Jahr, habe ich keinen solchen Event geplant, habe also daher nicht so einen “Zwang” nach KM und Höhenmetern zu erfĂĽllen. Dennoch, ein bisschen Herausforderung muss ja sein.
In den Ferien suche ich gerne nach Geocaches. Manchmal erfährt man dabei Einiges über die Gegend, vielleicht Geschichtliches oder etwas Geografisches, manchmal auch Kulinarisches oder man hat schlicht die Freude anderer geteilt, die sich oftmals doch recht Mühe geben, allerlei Kistchen und Behälter möglichst unauffällig und phanatasievoll zu verstecken.
So versuche ich nun auch bei meinen Fahrten mit dem Rennrad, jeweils ein bis zwei Geocaches zu suchen. Klar, mit dem Rennrad ist man da etwas eingeschränkt, Feldwege und Waldwege kommen schon fast nicht mehr in Frage, jedenfalls nicht jetzt nach all der Feuchtigkeit. Entlang meines Arbeitsweges und kleinen angehängten Umwegen, dürfte es aber derzeit noch genügend, auch für das Rennrad noch zugängliche, Verstecke haben. Jedenfalls genügend bis es das nächste Mal wieder Winter und damit auch wieder dunkel wird.
So gelange ich nun auch entlang meines Arbeitsweges immer wieder zu neuen Informationen, oder mindestens zu neuen Ausblicken über Landschaften oder einfach nur an neue Orte, an denen ich sonst noch lange achtlos vorbeigebrettert wäre. Kürzlich war das eine Hafereiche, mitten in einem Wald, auch schon ein Bänklein auf einer Krete mit einem riesigen Ausblick, im Hinterhof einer Kirche oder eine geschichtliche Abhandlung über den Bahnhof Mellingen, an der Heitersberglinie.
Für den Anfang suche ich mir noch die einfachen Verstecke heraus. Wie heute Abend. Sieht zwar schwierig aus, wenn man an einem langen Geländer ein Metallröhrchen, etwa halb so gross wie einen Fingerhut suchen muss. Doch die Zusatzangabe des Eigentümers, stimmige Koordinaten und ein bisschen Glück, vermischt mit der Erfahrung früherer gefundener Geocaches, bringen einen dann doch relativ rasch zum Versteck.
Doch die Zeit wird kommen, da sind die einfachen und rennradfähigen Verstecke gefunden. Es wird ganz langsam immer schwieriger. Oder vielleicht machts die wachsende Erfahrung wieder leichter. Mal sehen.
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