Ein ganz merkwĂĽrdiges GefĂĽhl: Die Passagiere sind ausgestiegen oder
eingestiegen, der Zug steht abfahrbereit auf dem Gleis. Der Sekundenzeiger
an der grossen Bahnhofsuhr macht die obligaten 10 Schrittchen ĂĽber die Zeit
hinaus, der Zug beginnt sich in Bewegung zu setzen. Langsam, dann immer
schneller werdend. Plötzlich ein abruptes Bremsmanöver, hinunter bis zum
totalen Stillstand, dem Moment wo man glaubt, der Zug sei auf der Schiene
angeklebt. Die Klimaanlage schaltet aus. Das Licht schaltet auf
Notbeleuchtung. Das Licht schaltet ganz aus. Der Kompressor in der Lok
beginnt sein pumpendes Geräusch. Irgendwo entweicht hörbar die Pressluft.
Einer murmelt etwas von Lokdefekt.
Die ersten Handys werden gezĂĽckt: “ja, hallo Schatz, wir stehen da in Baden,
ja, die Lok ist defekt, ja, …. Weiss auch nicht…..”
Minuten später die erlösende Durchsage, dass die Notbremse gezogen wurde,
dass der Schaden behoben werden konnte, dass es gleich weiter gehen werde
und dass der Zug jetzt aktuell 15 Minuten Verspätung hat.
Und es geht tatsächlich weiter. Und er wird die Verspätung bis Basel wieder
aufgeholt haben. In Brugg waren es jedenfalls nur noch 13 Minuten, sagte der
Lautsprecher.