Ich fahre mit dem Renner und den ganz schmalen, neuesten Hightech-Pneus, aufgepumpt mit mindestens 9 bar, ganz dicht dem Strassenrand entlang. Dort wo der Teerbelag ganz fein ist und von einem weissen Strich markiert ist. Dort wo es zwischen der Strasse und dem Pneu kaum noch eine Reibung und kaum noch Haftung hat. Schliesslich will ich noch ein paar Sekunden rausholen und das Stundenmittel noch etwas raufdrücken. Die Augen haften auf dem schmalen Band vor dem Rad und sehen keine Distanz, nur der weisse Strich und die Sekunden zählen.
Da, da kriecht plötzlich ein Igel aus dem Wiesenbord hervor. Er kugelt sich zusammen, bleibt stehen, direkt vor meinem Rad. Aber was ist denn das? Sein Rücken ist vollbepackt mit lauter kleinen, glänzenden, frisch gespitzten Stahlspitzen.
Mein Herz rast vor Schreck, das Blut stockt in den Adern, vor den Augen wird es schwarz: Schweissgebadet erwache ich aus dem Alptraum.