Der zweite Wecker geht ab, draussen ist die
Temperatur bei 9.9 Grad Celsius, Hochnebel, feuchte Strassen, Dunkelheit
(es ist ja erst gerade fĂĽnf Uhr dreissig)
Velofahrer: heute fahren
wir mit dem Renner nach ZĂĽrich. Es ist ja immer noch zehn Grad.
Büromensch (verschlafen): gähn, bei dieser Kälte und auf dieser
nassen Strasse? Nein
Velofahrer: aber die Meteorologen
haben einen schönen und warmen Tag vorausgesagt.
BĂĽromensch
(friert am offenen Fenster): Heute Freitag haben wir die letzte Sitzung
zu spät. Heimfahrt im Dunkeln, geht nicht, will nicht beide Wege im Dunkeln
fahren.
Velofahrer: Beim Hinweg am Morgen fahren wir in
die Sonne.
Büromensch: Sonne? Höchstens Helligkeit. Zudem
ist Nebel, viel zu gefährlich.
Während der Morgentoilette
herrscht Stille, keine Entscheidungsfindung.
Der
Timemanager mischt sich ein: Vorwärts, vorwärts, entscheidet euch,
sonst kommen wir zu spät ins Büro! Zieht Euch an!
Velofahrer: Rennhose, ist ja klar
BĂĽromensch:
nichts ist klar. Ich friere schon im Schlafzimmer, wie denn erst auf dem
Renner. BĂĽrokleider, Winterkleider mĂĽssen her.
Velofahrer:
Willst du diese 70 Km hin und zurĂĽck nicht nehmen, ist doch ein Pappenstiel
fĂĽr uns, nur Flachland, nichts zu beissen.
BĂĽromensch:
nichts da, das Jahresziel ist längst erreicht, es ist kalt, es wird Regen
geben, Kilometer gibt es ein andermal. Zudem drängt die Zeit. Keine Zeit
mehr fĂĽr Streitereien, sonst verpassen wir noch den Zug.
Sagts und greift zum BĂĽrohemd und der Kravatte.