Die Meteorologen hatten uns für heute sieben Stunden Sonnenschein versprochen. Ich wollte dies nützen, und nochmals einen Tag auf dem Rad verbringen. Ich plante eine Runde, von uns an den Rhein, nicht allzu kurz sollte die Hinreise sein. Anschliessend dem Rhein entlang hinunter bis nach Stein-Säckingen und ab dort dann wieder zurück über einen unserer Hügel.Geplant hatte ich dazu das Benkerjoch. Bis zum Schluss sollten so für einen der Wettbewerbe bei Strava 130 KM zusammenkommen.
Es war neblig bei der Wegfahrt. Der Blick ins Limmattal Richtung Baden liess nicht erwarten, dass sich schon bald die Sonne zeigen würde. Ich nahm das nächste Tal, Ab Tegerfelden das Surbtal und anschliessend das Wehntal hinauf bis kurz vor Dielsdorf. Die Nebeldecke wurde tatsächlich dünner. Es muss um elf Uhr gewesen sein, auf einem der Hügel zwischen Dielsdorf und dem Rhein. Die Sonne hatte es geschafft. Auf der Fahrbahn konnte ich für einen kurzen Moment meinen eigenen Schatten sehen. Das war es dann auch schon für den Tag, wie ich bis später erfahren sollte.
Die Fahrt entlang des Rheins erlaubt ein schönes und zügiges Rollen. Vieles sind Radwege, ab und zu auch nur Radstreifen. Ich komme gut voran, doch die Sonne macht sich weiterhin rar. Die Bewölkung mag manchmal Nebel, manchmal aber auch Wolken sein. Die Temperatur ist gerade noch so zu ertragen, wenn ich schön in Bewegung bleibe. Über die Hälfte, ist schon gefahren. Kurz vor Sisseln Mittagessen aus dem Rucksack. Die Sonne zeigt sich weiterhin nicht.
Noch wenige Kilometer dem Rhein entlang bis nach Stein hinunter. Dort nehme ich die Spitzkehre und fahre nun plötzlich in einen eisig kalten Gegenwind nach Eiken und später nach Frick hinauf. Zwischen den Hügeln lässt der Wind wieder nach. Die Wolkendecke ist auch wieder kompakter Nebel, liegt sogar auf den höchsten Hügeln auf.
Ich nehme die geplante Richtung nach Gipf, entscheide mich dann aber doch fĂĽr die Salhöhe, statt dem Benkerjoch. ergibt ein paar Kilometer mehr, so kann ich sicherlich eine allfällige Zusatzrunde fĂĽr die kompletten 130 KM umgehen. Der Wind hat wieder aufgehört. Der Nebel hängt aber noch tiefer, vielleicht fahre ich sogar durch den Nebel auf der Salhöhe. Während ich so vor mich hinsinniere bemerke ich plötzlich, dass sich die Anzeige am GPS schon länger nicht mehr verändert hat. Tatsächlich ist das Ding eingefroren. Nichts rĂĽhrt sich mehr. Die Navigation brauche ich ja nicht, aber die Aufzeichnung der KM. Diese mĂĽssen fĂĽr den Wettbewerb bei Strava an einem StĂĽck sein. Nicht einmal mehr die “Speichern-Taste” oder sogar die “On/Off-Taste” gehen.
Auf der Passhöhe der Salhöhe angekommen, die obligate Passfoto. Der Nebel in fast greifbarer Nähe ĂĽber dem Kopf, fragt mich ein Tourist ob ich die Sonne gesehen habe. “Ja, klar, vor ein paar Stunden zwischen Dielsdorf und Kaiserstuhl”, ungläubiges Staunen “doch, doch, es gibt sie noch”. Im Verlaufe des weiteren Gesprächs, stellt sich dann aber heraus, dass er kaum glauben kann, dass ich alleine wegen der Sonne hier auf die Salhöhe gefahren sei. Ich erspare ihm aber die Erklärungen wegen Strava und Gran Fondo und 130 KM und dem ganzen Zeugs.
Die Abfahrt nach Aarau und der Heimweg boten dann weiterhin keinen Sonnenschein. Eine Routinefahrt, wären da nicht dauernd die “Ăśberspringer” am Wechsel des Rennrades gewesen. Ich glaube der nächste Riss des Kabelzuges kĂĽndigt sich an. Höchste Zeit, den Renner in den Winterservice zu bringen.
Ein bisschen wurmt es mich schon, dass die 130KM-Fahrt nun nicht vollständig aufgezeichnet ist. Ich hatte während meiner Fahrt in den Sommerferien ähnliche Erlebnisse mit dem Garmin Edge810. Erträgt dieses Gerät nicht, wenn man sich längere Zeit von der geplanten Strecke entfernt? Andererseits habe ich zufällig heute Nachmittag auch noch ein anderes Phänomen entdeckt: Seit einiger Zeit sendet mein Handy während dem Radfahren alle 2 Minuten seine Position <a href=”http://hmlr.ch/Handy10″ target=”_blank”>(http://hmrl.ch/Handy10)</a>. Seit Monaten funktioniert das reibungslos. Findet es keine GPS-Satelliten, macht es eine Positionsmeldung anhand der Telekommunikations-Antennen. Doch heute Nachmittag, mit dem Umkehren in Stein-Säckingen, ging vorerst ĂĽber eine halbe Stunde nichts mehr. Dann nur noch sehr vereinzelt und nur noch mit den Antennen der Telefonanbieter. So als ob es gar keine GPS-Satelliten mehr gäbe.
Zufall oder Phänomen, oder gar ein richtiges Problem?
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