Vielleicht noch in Erinnerung, dass ich im letzten Herbst (2004) in Como das Seidenmuseum besucht habe? Manchmal liegt das gute so Nahe.
Der Seidenhof (heute ein Restaurant) entstand vor 108 Jahren neben der Seidenfabrik Fierz.
Der Name Seidenhof wie auch die Seidenstrasse erinnern an die einst blĂĽhende Seidenindustrie in Brugg. Gleich zwei Seidenwebereien gab es im Prophetenstädtchen, Bochsler (im Gebiet der heutigen Rottweilerstrasse) und Fierz an der Fröhlichstrasse. Beide Betriebe sind vom Historiker Max Banholzer in den Brugger Neujahrsblättern 1999 und 2000 beschrieben worden. 1892 hatte der ZĂĽrcher Robert Fierz Land in Brugg erworben (fĂĽr 50 Rappen pro Quadratmeter), 1893 erfolgte die Betriebsaufnahme als “Fierz & Cie. Mechanische Seidenweberei”. 1895 beschäftigte das Unternehmen 45 Männer und 77 Frauen. 1897 wurde in der Nachbarschaft von privater Seite das Restaurant Seidenhof erbaut.
Die Seidenfabrik Fierz geriet schon bald in finanzielle Schwierigkeiten und wurde 1906 aufgelöst. Es folgten verschiedene Besitzer- und Namenswechsel. 1911 beschäftigte die Firma 97 Frauen und 9 Männer und betrieb 116 WebstĂĽhle. 1917 wurde die Seidenfabrik in eine Weberei umgewandelt (“Weberei Brugg AG”), die 1923 noch 61 Personen Arbeit gab. Drei Jahre später erzwangen die Finanzen das Aus. 1974 wurden die Fabrikbauten abgebrochen, sie machten dem Hochhaus Seidenstrasse 21 Platz. (nn)