Meist ganz hell, ab und zu sich wellenartig durch die Röhrenreihe fortsetzend, irgendwelchen mysteriösen Einflüssen gehorchend. Dies als mein erster kurzer Eindruck der neuen Weihnachtsbeleuchtung über der Bahnhofstrasse in Zürich.
Ich möchte hier keine Abhandlung oder einen Vergleich zwischen der neuen und der alten Beleuchtung anstellen, das wird sicherlich andernorts schon zelebriert.
Interessiert und manchmal auch angezogen von allem Neuen, habe ich heute Abend auf dem Heimweg das Lichtspiel der Röhren eine Zeit lang beobachtet. Das ganze Licht
hinterlässt anfänglich einen kalten Eindruck. Dieser wird mit der Zeit überlagert von der Faszination des Neuen, des Unbekannten. Das Auge beginnt nach Verhaltensmustern im Ablauf der Lichtbewegungen zu suchen, stellt Verbindungen zu Bewegungsabläufen auf der Strasse her. Da, kommt eine Schattenwelle, unten fährt ein Tram in die gleiche Richtung, die Lichtbewegung läuft aus, hält an, das Tram fährt trotzdem weiter.
Was am Schluss der Beobachtung bleibt? Ist es vielleicht das Mysteriöse, das Geheimnisvolle, das die Verbindung zu Weihnacht herstellt? Oder sind es die Lautlosigkeit, die Ruhe im Lichtfluss, vielleicht auch die Kühle des Lichtes, die im Gegensatz zur Hektik auf der Strasse an die besinnlichen Momente der Weihnacht erinnern möchten?