Als Aargauer unterwegs

Spass auf schmalen Reifen

Ausflug aufs Festland nach Greifswald

Bei schönstem Frühlingswetter starteten wir heute morgen unseren Ausflug aufs Festland. Da wir wieder unseren lokalen Busfahrer zugeteilt erhielten, führte er uns so richtig durch das Hinterland, an manchem Fischerdörfchen, mancher Landbeiz und manchem geschichtsträchtigen Örtchen vorbei.

Während der Fahrt zeigt und erklärt uns der Chauffeur einige Details zu Landwirtschaft, Fischerei und Gewerbe. So sollen zu DDR-Zeiten die vielen grossen Wiesen regelmässig be- und entwässert worden sein und damit die Rinderzucht, Schweinemästerei und Schafzucht von 10’000 von Tieren ermöglicht haben. In der Nähe von Greifswald fahren wir auch an einem ehemaligen Atomkraftwerk vorbei, dessen letzter, von 6 Reaktoren, erst kurz vor der Wende ans Netz angeschlossen wurde. Er soll nur gerade 18 Tage Strom produziert haben, bevor die ganze Anlage abgestellt wurde. Die Anlage dient heute noch der Forschung im nuklearen / medizinischen Bereich und soll demnächst zu einem Erdgaskraftwerk umgebaut werden.

Den Tag verbrachten wir auf dem Festland in Greifswald. Einen kurzen geschichtlichen Abriss ĂĽber die Stadt, ihre drei Kirchen (Marienkirche, Nikolauskirche und die Jakobskirche), die drei grossen Plätze (unter anderem den Marktplatz), dass sowohl Stadt wie auch das umgebende Land und die Inseln kriegerische Jahrhunderte unter und gegen wechselnde Herrscher erlebten, dass es heute die 10. grösste Universitätsstadt Deutschlands ist und deshalb etwa 18’000 Studenten beherbergt, nebst den eigenen 45’000 Einwohnern, dass die ganze Gegend, ausser PeenemĂĽnde, fast keine schlimmen Kriegsschäden aus Bombardierungen abbekommen hat, erhalten wir von einem kundigen StadtfĂĽhrer.

Das Mittagessen nehmen wir auch heute in einem Kaffeehaus ein. Ein weiteres mal “Kaffee und Kuchen”. Die Auswahl an Blechkuchen, Streuselkuchen, Strudeln und Torten grenzt an Kindheitserinnerungen von Schlemmerland.

Beim anschliessenden Stadtbummel fallen uns die vielen Velofahrer auf. Nicht nur die Studenten, sondern Alt und Jung scheint hier mit dem Fahrrad unterwegs zu sein. Sogar Velo-Taxis gibt es. Dreirädrige, gedeckte, auf den ersten Blick einem Liegevelo nicht unähnliche Fahrräder, meist gefahrenpedalt von der nächst jüngeren Generation. Viele Teile der Innenstadt sind Fussgängerzonen, in einigen Teilen ist dann sogar der Veloverkehr eingeschränkt.

Gegen Abend werden wir von unserem Bus wieder abgeholt. Ein paar Fotos von der Klosterruine Eldena und anschliessend Fahrt zurĂĽck auf die Insel in unser Hotel nach Zinnowitz.

Den Abend beschliessen wir mit einem Strandspaziergang. Da es fast windstill und immer noch recht hell ist, können wir heute Abend sogar auf die Seebrücke von Zinnowitz hinausspazieren. Das sind immerhin 315 Meter Schiffsteg über einer, für diesmal ruhig daliegenden Ostsee. Als wir zurückkommen, zeigt die Wettertafel gerade noch 5 Grad, bei Windstille und immer noch klarem Himmel an.

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Autor: Urs

Würde mich eher als Tourenfahrer bezeichnen. Radfahren war schon in der Jugendzeit meine Leidenschaft. Doch auch dann schon eher für lange Ausflüge. Mit der Zeit gesellten sich die Fotographie dazu und teilweise beruflich bedingt auch das Interesse an IT, an Software. Damit war der Grundstein für dieses Weblog gelegt. Seit dem Jahre 2004 schreibe ich hier ziemlich regelmässig über meine Fahrten.

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