Diese Woche kam ja mein Renner neben all den Grillpartys und dem Jugendfest schon etwas zu kurz. Ein Glück, dass die Wetterprognose für heute noch ganz passabel tönte. So liess ich mich dann bereits früh am Morgen von der SBB nach Luzern tragen und schwang mich dort schon vor acht Uhr auf den Renner, in Richtung Brünig.
In der Zwischenzeit habe ich auch herausgefunden, wie ich meinem GPS den “Drang nach Autobahnen” abgewöhnen kann. Ich habe das offensichtlich so grĂĽndlich gemacht, dass es nun den “sĂĽchtig nach Velowegen” ist. Von Luzern in Richtung Horw, Stans konnte ja nicht viel passieren. Als dann aber das Autorouting einen anderen Weg als entlang dem Alpnacher-Teil des Vierwaldstättersees vorschlug, leistete ich den Anweisungen vorerst nur sehr zögerlich Folge. Schlussendlich muss ich allerdings zugeben, so schlecht war die gefahrene Route nicht. Deutlich weniger Verkehr, aber dafĂĽr halt etwas weiter und etwas hĂĽgeliger als nur gerade dem See entlang.
Dann dem Sarnersee entlang nach Giswil und hinauf auf den Brünig. Die Zwischenebene, dem Lungernsee entlang, tut gut und lässt die Beine wieder etwas lockerer werden. Am Brünig selber hat es wahnsinnig viel Verkehr. Es ist jedenfalls nicht mein Lieblingspass, aber er steht halt nun mal im Wege, wenn es über einen der grossen Pässe in den Zentralalpen gehen soll.
Rasante Abfahrt nach Meiringen hinunter, Zwischenhügel an der Aareschlucht vorbei nach Innertkirchen. Da hiess es erst mal kräftig durchatmen, denn die Rampe beginnt sofort hinter der Kreuzung und dürfte ja so ungefähr 1600 Höhenmeter betragen. Wegen einer Baustelle wird der Veloverkehr während eines kleinen Teiles über die alte Passstrasse umgeleitet. Die ist zwar grösstenteils geteert, aber so etwas von schmal. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Passfahren früher für jedermann eine Riesenqual gewesen sein muss. Kreuzen war jedenfalls unmöglich, Retourfahrten zur letzten Ausweichstelle dürften da mehrmals während einer Fahrt normal gewesen sein.
Der Verkehr auf der Strasse hielt sich heute in sehr engen Grenzen. Ausser einer Karawane von Oltimer-Cabriolets und etwas Lokalverkehr waren kaum Autos unterwegs. Dafür jede Menge Motorräder.
Während am Brünig noch die Sonne fast wolkenlos am Himmel stand (der Brünig hat aber glücklicherweise viel Waldpartien), verzog sie sich am Susten hinter einer Nebel- oder Wolkenwand. Die Temperatur war wenigstens für die bergwärtsfahrenden Velofahrer gar nicht so schlecht. Um die Mittagszeit allerdings, hüllte sich die Passhöhe in ein echt dunkles Wolkenband. Ich war dann gerade in Gadmen angekommen und entschloss mich kurzerhand für das Mittagessen. Es fielen tatsächlich ein paar Regentropfen.
Nach dem Essen dann die restlichen etwa 15 Kilometer auf die Passhöhe. Das Wetter wurde immer besser. Oben die obligate Passfoto. Ich hielt es nicht einmal für notwendig den Windstopper für die Abfahrt überzuziehen und brauste schon bald los in Richtung Wassen und weiter hinunter nach Amsteg. In Flüelen dann bestieg ich, mit einem leichten Sonnenbrand an den Oberschenkeln wieder die SBB für den Heimweg nach Hause.
Noch ein Wort zum GPS: Seine Sucht nach Velowegen ist so gross, dass ich halb Altdorf kennengelernt habe und doch nicht wirklich weiter gekommen bin. Hingegen arbeitet es sehr präzis. Ist doch die Passhöhe mit 2224 Metern über Meer angegeben. Genau diese Zahl zeigte das GPS auch an. Die Höhenmeterangabe war Übrigens schon auf dem Brünig bis auf einen Meter korrekt.
Details zur heutigen Fahrt | ||||
Vormittag | Nachmittag | |||
139.4 Kilometer 71.2 KM Maximale Geschwindigkeit 2764 Höhenmeter 6:56 Fahrzeit 20.0 KM/h Durchschnitt GPS-Aufzeichnung der Strecke GPS-Profil der Strecke Aktueller Stand der Kilometer in der Saison 2006 Aktueller Stand der Höhenmeter in der Saison 2006 |
||||