Um 09.00 schwang ich mich auf den Renner. Kühle Morgenluft beflügelt und so fuhr in westlicher Richtung an den Doubs. Zuvor war aber hier noch ein erstes grösseres Hindernis zu überwältigen. Ich wurde dann allerdings mit einer spritzigen Abfahrt nach Vaufrey durch eine noch kühle Waldpartie an den Doubs hinunter entschädigt. Der Grenzübergang bestand lediglich aus einer Verbotstafel für Autos und verzollbare Ware und Devisen.
Ich wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass ich diese zügige Abfahrt nur wenige Kilometer später bitter bezahlen musste. Nach St. Hypolithe, auf den ersten Blick ein wunderbar herausgeputztes Dorf, stieg die Strasse unbarmherzig bis auf über 1000 Meter hinauf. Anschliessend überquerte ich den französischen Teil des Juras, der hier so eine Art Hochebene bildet. Ein stetiges Auf und Ab zwischen 800 und 1000 Höhenmeter. Die Bise blies auch heute, richtigerweise von hinten und schubste mich regelrecht über die Hügel, wenigstens über die Kleinern.
In Les Fins, einem kleinen Nest im französischen Jura, habe ich das Mittagessen eingenommen. Das Restaurant “le Trappeur”, hatte grosszĂĽgige Portionen. Ein “Salade vert avec Soumon” präsentierte sich mit wirklich grossen StĂĽcken von Lachs, roh, gebraten und irgend ein Mousse. Konnte leider nicht alles geniessen, war einfach zuviel. Auch die Pizza, ein Riesenrad von Tomaten, Pilzen und Käse, hätte beinahe meinen Magen ĂĽberfordert. Zu meinem grĂĽssten Erstaunen habe ich fĂĽr diese beiden Riesenportionen, inklusive 2 Liter Mineralwasser und ein CafĂ© nur gerade 22 Euro hingeblättert.
Nach dem Mittagessen dann noch eine kurze Abfahrt nach Marteau und dann ein elendiglich langer Anstieg auf über 1200 Meter. Komischerweise tragen hier die Hügel keine Namen. Muss leider zugeben, dass ich diese Rampe nicht ganz vollständig durchstehen konnte. Die letzten 200 Höhenmeter musste ich marschieren. Zu steil, und der Schatten befand sich auch noch auf der anderen Seite der Strasse.
Dann Abfahrt in das Tal “la Brevine” und dank zĂĽgiger Bise in Richtung Fleurier. Weiterer Anstieg, wieder mit Fusspassage auf den Col des Etoiles. Doch dann war es einfach, nur noch hinunter nach Vuiteboef und ein klein Bisschen wieder hinauf Baulmes. Im schweizerischen Teil des Juras bekommt man irgendwie den Eindruck, mitten durch die Kornkammer der Schweiz zu fahren. Quadartkilometerweise stehen hier die Kornfelder und werden teilweise auch schon vom Mähdrescher geerntet.
Das “Hotel du Jura” in Baulmes fand ich heute auch ohne GPS. Es befindet sich direkt am Dorfeingang. Das Velo steht ĂĽber Nacht in einem Bastelkeller des Besitzers. Dusche und WC hat das Zimmer keines. Es gibt nur eines pro Etage, mais ca ne fait rien, vous etes seules. Das Hotel hat heute eigentlich geschlossen, aber die Besitzerin bereitete extra fĂĽr mich eine Riesenportion Spaghetti napoli, was will man da noch mehr. Vermutlich schlafe ich in einem der ehemaligen Kinderzimmer, das zweite Kinderzimmer befindet sich nebenan und das ehemalige Elternschlafzimmer befindet sich am Ende des Ganges. Ein Hotel fĂĽr mich alleine also.
Und zum Schluss noch etwas für meine KollegInnen im Geschäft. Man beachte den Museumshinweis, könnte ja vielleicht mal etwas für einen Geschäftsausflug sein.
Details zur heutigen Fahrt | ||||
Vormittag | Nachmittag | |||
127 Kilometer 63.5 KM Maximale Geschwindigkeit 1894 Höhenmeter 6:50 Fahrzeit 18.6 KM/h Durchschnitt Aktueller Stand der Kilometer in der Saison 2006 Aktueller Stand der Höhenmeter in der Saison 2006 |
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