Nach dem Morgenessen, echt bäuerlich (Ruchbrot, Käse, Konfi, Honig, Jus und Kaffee), gings bereits kurz nach 8 Uhr los. Die morgendliche Frische, hier auf 1500 Meter war echt wohltuend, wich aber mit jedem Kilometer der drückenden Hitze des Südens. Angenehm aufgefallen ist um diese Zeit, dass noch kaum ein grosser Brummer auf der (Simplon-Strasse in Richtung Süden) stand (oder dann bin ich mit meinem 40er-Durchschnitt in Domodossola allen davongefahren).
Kurz vor Domodossola habe ich dann den ersten Hinweis meines GPS zur Abzweigung nach Locarno verpasst. Das rächte sich, in dem GPS sofort eine neue Route weit hinunter in den SĂĽden und dann entlang dem Lago Maggiore hinauf nach Locarno berechnete. Irgendwann wurde ich misstrauisch und ĂĽberprĂĽfte dann anhand der Karte. Also: “Find Malesco”, irgend ein Kaf im Centovalli und “GOTO”. Die Sache war bereinigt, der Umweg vielleicht 10 Kilometer.
Das Centovalli entpuppte sich landschaftlich als sehr schöne Gegend, aber trotz allem auch als harter Brocken. Ăśbrigens auf der italienischen Seite heisst das Centovalli vielleicht Sempione. Waren auf jedenfalls jede Menge solcher Tafeln aufgestellt. Immer wieder 10%-Rampen, die mit flachen StĂĽcken abwechselten. Aber irgendwann vor dem Mittag war es geschafft. Ich habe die Wasserscheide auf einer riesigen BrĂĽcke, kurz nach Orcesco ĂĽberrollt. Von da an wurde es deutlich einfacher, da bergab, mit kleinen ZwischenhĂĽgeln. Nach der Grenze dann Mittagessen in einem kleinen Grotto. Versuchte immer eine Foto von diesem kleinem Stausee zu machen. Er lag so friedlich zwischen den Bäumen auf dem Talgrund. Aber irgendeinmal kam die Staumauer und “zu spät”.
Nach dem Essen dann Locarno. Das GPS lockte mich mitten durch die Stadt. Das passte mir aber nicht, denn ich wollte entlang dem See radeln. Müsste ja eigentlich möglich sein. So schaltete ich die automatische Navigation kurzerhand aus und genoss, vor mich hinbummelnd die Aussicht auf den See (und die Badegäste). Dies war auch der Moment, wo ich mich entschloss, eben doch nach Lugano zu fahren, und morgen nicht über den San Bernardino und den Splügen zu kurbeln/marschieren, sondern unten durch, entlang dem Luganersee -> Hügel -> Lago die Como nach Chiavenna. Die Etappe ist deutlich kürzer, hat deutlich weniger Höhenmeter und vielleicht reicht es auch noch für ein Bad in einem der Seen. Die Badehose wird jedenfalls ganz obenauf gepackt.
Doch zuvor stand noch der Monte Ceneri im Weg. Den musste ich heute Nachmittag besiegen. Bei wiederum brĂĽtender Hitze und kochendem Wasser in den Bidons, habe ich auch diese HĂĽrde genommen.
Nachdem das Velo gestern zwischen Landmaschinen ĂĽbernachtet hat, steht es heute Abend zwischen BMW’s und Mercedes. Das Hotel, hier in Lugano ist ein Best Western Swiss Hotel. Es kostet mich zwar ein kleineres Vermögen, ist aber immerhin in der Mitte der Tour. Das Zimmer hat Bad/WC, sogar Minibar und Wireless. Ein Swimmingpool steht auch zur VerfĂĽgung und Klimaanlage im Zimmer. (Luxus pur)
Details zur heutigen Fahrt | ||||
Vormittag | Nachmittag | |||
136 Kilometer 75.8 KM Maximale Geschwindigkeit 1423 Höhenmeter 6:39 Fahrzeit 20.4 KM/h Durchschnitt GPS-Aufzeichnung der Strecke GPS-Profil der Strecke Aktueller Stand der Kilometer in der Saison 2006 Aktueller Stand der Höhenmeter in der Saison 2006 |
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FĂĽr diese Fahrt durfte ich von F.I.R. H. aus B. eine Spende fĂĽr die Aktion Kilometer gegen die Armut im Betrag von 160 CHF entgegennehmen. Danke. |