Als Aargauer unterwegs

Spass auf schmalen Reifen

La Grave – Montgenèvre

Die Highlights beginnen sich gegenseitig zu jagen. Gestern die Alpe d’Huez, heute der Galibier. Beides zwei Pässe oder Gegenden die fast regelmässig von der Tour de France befahren werden. Es ist deshalb kaum erstaunlich, dass heute, nur wenige Tage vor der Durchfahrt der Tour de France auch auf dem Galibier einiges los wahr. Auch hier sind die besten Plätze von den Wohnmobilen bereits belegt. Tischchen und LiegestĂĽhle stehen bereit, und hinter dem Wohnmobil flattert die frisch gewaschene Wäsche im Wind. Man scheint sich also schon vor ein paar Tagen hier eingerichtet zu haben. Zudem sind auch im Gebiet von Lautaret und Galibier massenhaft Velofahrer unterwegs.

Heute Morgen, während dem Morgenessen in La Grave, drückten sich noch einzelne dunkle Wolken um die Bergspitzen. Doch mit der Zeit wurde es klarer, die Sonne setzte sich durch und ich griff zur Sonnencrème. Bei noch kühler Morgenluft war die restliche Distanz zum Col du Lautaret bald geschafft. Es reichte vor dem Mittagessen, auch noch den Col du Galibier zu nehmen. Weil ich die Absicht hatte, wieder auf den Lautaret zurückzukommen, liess ich dann allerdings den Anhänger, an einer geeigneten Stelle, gut versteckt und bewacht von Ameisen und Heuschrecken (wie ich später feststellte) zurück. So konnte ich dem Galibier unbeschwert einen Besuch abstatten.

Ich hatte ihn schon einmal, im Jahre 2004 besucht. Dann kamen wir allerdings wegen Schnee nicht bis zum richtigen Pass, sondern lediglich bis zum Scheiteltunnel. Doch heute war der Schnee kein Problem. Ausser einem kleinen Rest, unterwegs auf irgend einem Ausweichplatz, war nichts mehr da. Dafür wehte allerdings ein sehr kühler und kräftiger Wind über die Passhöhe.

Die mittlerweile total verklebte Passtafel, wie man sie von verschiedenen Aufnahmen her kennt, wollte ich auch mal sehen. Es ist eigenartig. Wenn man gewisse Bilder sieht, bekommt man eine scheinbare Vorstellung von einem Ort. Doch die Passhöhe Galibier ist völlig unspektakulär. Kaum Platz für ein paar grosse Wohnmobilie. Dafür eine grandiose Aussicht nach Norden und Süden. Selbstverständlich habe ich davon auch ein paar Fotos gemacht.

Anschliessend wieder zum Lautaret runterfahren, Anhänger auflesen und Mittagessen auf dem Lautaret. Angesichts eines wunderbaren Panoramas, ignorierte ich fast vollständig, dass mir der eisig kalte Wind über den Pass das Essen auskehlte.

Nach dem Essen, bekleidet mit der Regenjacke als Windschutz, “stĂĽrzte” ich mich ins Tal, in Richtung Briancon. Fast 30 Kilometer hinunter, ohne kaum einmal pedalen zu mĂĽssen. Schade nur, dass ich nicht immer so laufen lassen konnte, denn der seitliche RĂĽckenwind drĂĽckte zeitweise doch arg an meinem Monoporter herum. So dass ich es fĂĽr ratsam hielt, zwischendurch schon mal etwas abzubremsen.

Briancon, eine alte Festungsstadt, (wie mir scheint), konnte ich fast vollständig rechts liegen lassen. Bereits beim ersten Kreisel nahm ich die Strasse nach Montgenèvre hinauf.

Die Strasse windet sich in Spitzkehren, auf einer stark besonnten Bergflanke nach Montgenèvre hinauf. Optisch ist das sehr reizvoll. Denn der Blick wechselt immer wieder zwischen zwei Tälern. Auf der einen Seite, talaufwärts nach Briancon und weiter südlich, auf der anderen Seite das Vallee de la Clarée. Der Nachteil ist aber auch ganz klar da: in der nachmittäglichen Hitze, durch die trockenen Tannenwälder, trocknet auch die Kehle ganz schön aus. Zudem ist auch diese Strasse offensichtlich ein Zubringer für die grossen Strassen nach Turin. Brummende Sattelschlepper und heulende Wohnmobile wechselten sich ab.

Doch schlussendlich kam auch ich, hier oben in Montgenèvre an. Nach einigem Suchen nach einer Ăśbernachtung, wurde ich dann im Hotel Valerie fĂĽndig. Auch Montgenèvre ist ganz klar ein Wintersportort. Einige Hotels haben sogar dass Schild “ouvert” noch draussen, sind dann aber doch geschlossen.

Ăśbrigens befinde ich mich seit gestern Abend, kurz vor La Grave, nicht mehr auf dem Gebiet der RhĂ´ne-Alpes, sondern in der Region “Hautes Alpes et CĂ´te d’Azur”. Morgen kommen dann noch ein paar Kilometer Italien, bevor es wieder zurĂĽck in die RhĂ´ne-Alpes geht.

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Heute auf dem Rad
Vormittag
Fahrrad

Mountainbike mit Anhaenger

68.1KM

1788 HM
05:35 H

Nachmittag
einzelne_Wolken

Grad

einzelne_Wolken

Grad

Autor: Urs

Würde mich eher als Tourenfahrer bezeichnen. Radfahren war schon in der Jugendzeit meine Leidenschaft. Doch auch dann schon eher für lange Ausflüge. Mit der Zeit gesellten sich die Fotographie dazu und teilweise beruflich bedingt auch das Interesse an IT, an Software. Damit war der Grundstein für dieses Weblog gelegt. Seit dem Jahre 2004 schreibe ich hier ziemlich regelmässig über meine Fahrten.

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