In diesen Tagen trifft es sich wieder so, dass die Sonne genau während meinem Arbeitsweg ĂĽber die umliegenden HĂĽgel steigt. Da ich ziemlich regelmässig, während einer guten Stunde, immer etwa an der gleichen Stelle vorbeifahre, merke ich auch fast täglich, wie es dunkler wird. Vorgestern musste ich mich noch sehr beeilen, um nicht eine Foto ins volle Gegenlicht der Sonne machen zu mĂĽssen, heute konnte ich mir an der selben Stelle schon ziemlich viel Zeit lassen …. und in ein paar Tagen, wird es dann wohl schon zu dunkel fĂĽr eine Foto sein.
Der Heimweg war streckenweise eine Hetzerei. Einerseits jagte ich Velofahrern nach, die vor mir fuhren, andererseits wollte ich Velofahrer abhängen, die sich in meinen Windschatten gestellt hatten. Bis eben zu jenem Töffchen.
Schon lange hörte ich es hinter mir näher kommen. Wir, der andere eben einer denen ich abhängen wollte, fuhren gerade mit etwas über 45 km/h. Langsam näherte sich das Töffchen, fuhr eine Weile neben uns, schaffte es dann doch noch nach vorne. Ich gab noch etwas Gas und konnte mich nun mit grosser Mühe, knapp hinter dem Töffchen halten. Ich denke noch bei mir, dass der ja ganz schön frisiert sein muss, um so etwas aushalten zu können, da machte er unvermittelt einen Schwenker in die Nebenstrasse und weg war er. An der nächsten Steigung, mein Verfolger war immer noch da, fuhr ich mit Vollgas hinein, stand auf, zerrte am Lenker, kurbelte bis zur Übersäuerung der Oberschenkel. Auf der Kuppe einen kurzen Blick nach hinten: er war abgehängt, nicht viel aber vorerst genügend.
Dass die Ampel bei der nächsten Linksabzweigung gerade im richtigen Moment auf grĂĽn schaltete war ein glĂĽcklicher Zufall fĂĽr mich. In der nächsten Steigung hatte ich jedenfalls keinen Verfolger mehr. Ich weiss allerdings nicht, ob er aufgegeben hat, oder schlicht nicht nach links abbiegen musste. Die Zufriedenheit ĂĽber diesen “virtuellen Sieg” genĂĽgte allerdings, um völlig ausser Atem die letzten paar Kilometer nach Hause zu pedalen.
833 HM | |||
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