Als Aargauer unterwegs

Spass auf schmalen Reifen

Reben und Renner

Um die Mittagszeit löste sich hier der Nebel tatsächlich wie prognostiziert auf. Der Entschluss war deshalb auch bald gefasst. Es sollte in Richtung Hallwilersee gehen, aber möglichst nicht unter die Nebeldecke.

Ich hatte GlĂĽck. Die Temperatur, mit einem leichten Wind aus Westen, mit etwa 12 Grad, gerade so an der Grenze zwischen langfingrigen und kurzfingrigen Handschuhen. Ich behielt die Kurzfingrigen an. FĂĽr die Fahrt zum Hallwilersee benĂĽtzte ich meine Standartstrecke ĂĽber Othmarsingen, Ammerswil und Seengen an die Rebberge oberhalb des Sees. Dort ist es denn auch, wo die meisten Fotos des heutigen Tages entstanden sind. Ein reges Treiben um die Rebberge: es wurden die Trauben abgelesen. Ich verweilte hier einen Moment, suchte mir ein paar gute Sujets zusammen, und begann irgendwie diese Ausfahrt durch die herbstlichen Farben zu geniessen.

Bei der Weiterfahrt an das sĂĽdliche Ende des Sees, Aesch und Mosen, gelangte ich knapp an die Grenze des Nebels. Die Sonne war teilweise wieder verdeckt und vor allem war es merklich kĂĽhler. So entschloss ich mich, nicht weiter gegen SĂĽden zu fahren, sondern bereits jetzt in Mosen, in das Wynatal hinĂĽber zu wechseln.

Nach ein paar Spitzkehren und dem Genuss einer dunstigen Aussicht über den Hallwilersee, kam ich nach Schwarzenbach hinauf. Auf der westlichen Seite den Hügel wieder hinunter und ich war im Wynatal. Hier hatte sich der Nebel tatsächlich auch schon aufgelöst. Auch die Temperatur war wieder spürbar höher. Vermutlich mit einem leichten Rückenwind radelte ich nun das Wynatal hinunter, über Suhr nach Aarau. Die Wälder links und rechts auf den Hügeln zeigten sich heute nochmals in prächtigen Farben. Auch viele Bäume auf Plätzen und in den Dörfern zeigten heute nochmals ihre ganze Farbenpracht. Dazu muss vielleicht auch mal noch Folgendes gesagt sein: als Brillenträger habe ich während der Fahrten meist eine Sportbrille aufgesetzt, oftmals mit den gelben Gläsern eingesetzt. Diese gelben Gläser verstärken den Farbeffekt, oder im Sommer auch den Grüneffekt. Aber es war dennoch eine wunderbare Farbenpracht. Ich fuhr mich sozusagen in eine Euphorie hinein. Ich wünschte mir, diese Fahrt möge noch möglichst lange durch diese mittlerweile angenehm warme Farbenpracht gehen.

So kam es dann, dass ich mich in Aarau entschloss, noch die Staffelegg zu nehmen. Vielleicht reichte ja die Situation aus, für eine Foto über ein nebliges Mittelland, umrandet von farbigen Bäumen. Tagträume? Bei der Auffahrt merkte ich dann allerdings sehr rasch, dass die Fernsicht wieder mal sehr gering war, farbige Bäume waren aber zur Genüge anzutreffen.

Nach der Staffelegg dann noch eine Schussfahrt hinunter ins Fricktal. Ich fahre ja schon seit längerer Zeit ohne Thermometer in der Gegend herum. Dennoch war ich sehr überrascht, über die Wärme im Fricktal. Ich genoss auch hier während der Fahrt zur Bözbergrampe die Sicht auf die umliegenden Hügel. Es stimmte einfach alles. Mein Wohlbefinden, die Temperatur, jetzt sogar wieder weniger Verkehr als im Wynatal. In der Bözberg-Rampe verriet mir der Blick auf mein GPS, dass ich heute bei der Ankunft zu Hause etwa 90 Kilometer gefahren sein würde(?!). Würde ein kleiner Schwenker, hinter dem Bruggerberg durch reichen, den vielleicht letzten 100er in diesem Jahr noch fahren zu können?

Ich bog auf der Passhöhe links weg, nach Alt Stalden und später eine Zeit lang nach Mönthal. Die anschliessende Strecke über Remigen, Villigerfeld, am Wasserschloss vorbei nach Brugg fährt sich meist leicht. Der Sonnenstand war nun schon recht tief. Mit der aufkommenden Kühle verflog auch meine Euphorie wieder. Dennoch: der Blick zu Hause auf die gefahrenen Kilometer zeigte, dass es sich gelohnt hatte. Die schönen Bilder vom Herbst im Kopf und die richtige Anzahl Kilometer in den Beinen.

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Heute auf dem Rad
Fahrrad

Rennrad

102.3KM

1116 HM
03:58 H

Nachmittag
schoenster_Sonnenschein

Grad

Autor: Urs

Würde mich eher als Tourenfahrer bezeichnen. Radfahren war schon in der Jugendzeit meine Leidenschaft. Doch auch dann schon eher für lange Ausflüge. Mit der Zeit gesellten sich die Fotographie dazu und teilweise beruflich bedingt auch das Interesse an IT, an Software. Damit war der Grundstein für dieses Weblog gelegt. Seit dem Jahre 2004 schreibe ich hier ziemlich regelmässig über meine Fahrten.

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