Die letzte Woche erstickte das Wetter jede Lust, mit dem Renner auf der Strasse herum zu fahren. Auch gestern Samstag waren wir den ganzen Tag unter einer dicken Nebeldecke. So zog es mich denn heute nach dem Mittagessen, kaum klarte sich der Himmel etwas auf, auf die Strasse. Ich wählte eine meiner winterlichen Minimalstrecken. Stetiges auf und ab, verhindert, dass es einem zu kalt wird.
Die Idee war, vom Bözberg her einen Blick auf den Alpenkamm zu werfen. Der Dunst über dem Aaretal lag ziemlich tief, über der Bergkette der bewölkte Himmel und vor den Bergen schien sich die Nebeldecke aufzuwölben. Das ganze alles ziemlich grau in grau, also kaum geeignet für eine halbwegs gute Foto. So fuhr ich dann den Bözberg hinunter und in Effingen, gleich wieder links hoch nach Zeihen.
Auf dem Hügel ausgangs Zeihen nach Ueken, keine 20 Meter neben der Strasse, stand ein Reh und frass auf der Wiese irgendwelche Gräser. Ich hielt sofort an, versuchte etwas näher zu gelangen. Es schaute sich um. Ich blieb stehen, grübelte langsam nach meinem Fotoapparat. Öffnete den Klettverschluss. Das war zuviel. Zwei oder drei grazile Sprünge bis an den Strassenrand, stehen bleiben, Blick links und rechts, dann gemütlich über die Strasse marschieren und im Wald verschwinden. Hätte ich die Kamera auf dem Lenker montiert gehabt, könnte ich hier vielleicht ein kleines Filmchen zeigen.
Anschliessend ging die Fahrt weiter, wieder hinunter an die Strasse zur Staffelegg, ĂĽber die Staffelegg bis nach KĂĽttigen hinunter und dann links weg durch die Quartiere und nach Biberstein. Ab Biberstein ein welliges auf und ab bis zu einem Aussichtspunkt oberhalb Auenstein. Doch nun war das mit einer Foto in die Alpen definitiv nichts mehr. Nicht einmal mehr der Alpenkamm war sichtbar.
FĂĽr den Rest des Heimwegs wurde dann die Strecke wieder etwas flacher. Als ich in die eigenen Quartierstrassen einbog, meldete das GPS gerade den Beginn der Nacht an.
691 HM | ||
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Grad |